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Kampusch-Entführer legte bei Freund Lebensbeichte ab

(Keystone-SDA) Wien – Der Entführer von Natascha Kampusch soll kurz vor seinem Tod die Tat einem Freund gestanden haben. Dies habe der Freund, gegen den nun auch ermittelt wird, am Wochenende bei seiner Vernehmung gesagt, sagte der Anwalt des Mannes der österreichischen Nachrichtenagentur APA.
Das lange Schweigen seines Mandanten erklärt der Anwalt mit der Angst, “mit hineingezogen zu werden”. Ihm könne nun eine Anklage wegen Beihilfe zum Selbstmord drohen.
Wolfgang Priklopil hatte 1998 die damals zehnjährige Kampusch auf dem Schulweg entführt und achteinhalb Jahre in einem Kellerverlies gefangen gehalten. Im August 2006 gelang ihr aus eigener Kraft die Flucht, ihr Entführer warf sich noch am selben Tag vor einen Zug.
Nach den Angaben seines Freundes hatte Priklopil wenige Stunden vor seinem Selbstmord bei ihm eine Art “Lebensbeichte” abgelegt, in der er die Entführung gestand. Details wollte der Anwalt nicht bekanntgeben, sein Mandant habe aber den Suizid Priklopils nicht verhindern können.
Der Freund war vor kurzem als möglicher Mittäter ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten.

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