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Kanton Tessin will Umsiedlung von Industriezone in Preonzo fördern

(Keystone-SDA) Die Industriebetriebe im Steinschlaggebiet von Preonzo TI sollen auf freiwilliger Basis umgesiedelt werden. Die Tessiner Regierung will Firmen, die aus der Gefahrenzone abwandern wollen, mit rund neun Millionen Franken unterstützen.

Rund 5,8 Millionen Franken würde davon der Bund zahlen, erläuterte das Departement für Raumordnung am Dienstag in einem Communiqué. Die einzelnen Firmen würden dabei mit jeweils rund 70 Prozent ihrer Kosten entschädigt. Die Botschaft muss noch vom Grossen Rat genehmigt werden.

Das Umsiedlungsprojekt wurde gemäss Angaben des Kantons gemeinsam mit der Gemeinde Preonzo, den betroffenen Unternehmen und dem kantonalen Forstamt ins Leben gerufen. Das Industriegebiet musste in den vergangenen 13 Jahren immer wieder mit Evakuierungen leben.

Zuletzt hatte es im Mai 2012 einen grösseren Felssturz gegeben. Im Gebiet des Valegion, oberhalb der Gemeinde Preonzo, stürzten rund 300’000 Kubikmeter Geröll ins Tal. Rund 700’000 Kubikmeter Fels waren dabei insgesamt in Bewegung.

Zu Schäden kam es bei den sechs Betrieben im Industriegebiet zwar nicht. Doch die regelmässigen Evakuierungen und die Unsicherheit zehrten zunehmend an den Nerven. Dennoch signalisierten dem Kanton nicht alle Firmen Interesse an einem Umzug.

Gemäss Communiqué wollen zwei Betriebe ihren Standort halten. Der Kanton weist darauf hin, dass diese auch in Zukunft mit Evakuierungen rechnen müssen. Die Sicherheitslage würde rund um die Uhr kontrolliert. Seit dem Felssturz im Mai wurden vom Valegion aber keine beunruhigenden Erdbewegungen mehr gemeldet.

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