Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Keine Besserung in Sicht: Die Niedrigwassersituation hält an

Obwohl es in den letzten Tagen einige gewitterbedingte Niederschläge gab, führen viele Flüsse weiterhin ausserordentlich wenig Wasser. (Archivbild) Keystone/MARKUS STUECKLIN sda-ats

(Keystone-SDA) In der Schweiz ist nach wie vor keine Entspannung der Niedrigwassersituation in Sicht. Die Gewitterregen der letzten Tage haben nichts bewirkt. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit führen viele Flüsse weiterhin ausserordentlich wenig Wasser.

Dies ist dem Hydrologischen Bulletin des Bundesamtes für Umwelt (Bafu) vom Montag zu entnehmen. In den letzten Tagen gab es in der ganzen Schweiz, besonders aber in den Bergen, immer wieder Schauer und Gewitter. Lokal wurden Regenmengen von bis zu 50 Liter pro Quadratmeter registriert.

Die gewittrigen Niederschläge führten jedoch nur zu kurzzeitigen Abflussanstiegen in den betroffenen Regionen und nicht zu einer beginnenden Entspannung der Niedrigwassersituation in der Schweiz. Letztere sei nach wie vor nicht in Sicht, schreibt das Bafu.

Aufgrund der anhaltenden Trockenheit führen viele Flüsse weiterhin ausserordentlich wenig Wasser, insbesondere im Mittelland und im Jura. Die beobachteten Abflussmengen liegen oft nahe oder teils auch unterhalb der langjährigen saisonalen Tiefststände, so zum Beispiel für Limmat, Reuss, Aare und Rhein.

In den hochalpinen, vergletscherten Einzugsgebieten weisen die Abflüsse aufgrund der Gletscherschmelze einen Tagesgang auf. Die beobachteten Abflussniveaus entsprechen hier der saisonalen Normalität (z.B. Massa) oder liegen auch darunter (z.B. Lütschine).

Weiterhin ausserordentlich tiefe Wasserstände weisen der Vierwaldstätter-, Zuger-, Zürich-, Walen- und Bodensee auf. Einzig an den Jurarandseen, am Thunersee und am Lago di Lugano werden derzeit der Saisonalität entsprechende Wasserstände gemessen.

Aufgrund der anhaltend sommerlichen Temperaturen sind die Wassertemperaturen vieler Flüsse immer noch überdurchschnittlich hoch.

Wasserstände sinken noch weiter

In den nächsten Tagen ist es laut den Prognosen überwiegend trocken. Die Wasserstände der meisten Schweizer Gewässer würden entsprechend weiter zurückgehen respektive auf niedrigen Niveaus verharren, sagt das Bafu voraus. Einzig in den Alpen und Voralpen können kleinere und mittlere Fliessgewässer aufgrund von Schauern und Gewittern vorübergehende Abflussanstiege verzeichnen.

In den Bergen setzt sich die Gletscherschmelze fort. Die betroffenen Flüsse weisen weiterhin markante Tagesgänge im Abfluss auf. An den Seen werden sinkende bis stabile Pegelstände erwartet.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft