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Keine Hochsprache in Radio und TV dafür drei Stunden Schulsport

(Keystone-SDA) Bern – Diskussionen in der “Arena” sollen nicht auf Hochdeutsch geführt werden müssen. Das hat die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrats (WBK) entschieden. Zudem fordert sie mindestens drei Stunden Schulsport.
Mit 14 zu 9 Stimmen empfiehlt die WBK ihrem Rat, der parlamentarischen Initiative von Antonio Hodgers (Grüne/GE) über den Sprachgebrauch in den audiovisuellen Medien keine Folge zu geben.
Hodgers verlangt, dass in allen Sendungen zur Wissensvermittlung in der Regel die Standardsprache zu verwenden ist. Der Genfer Politiker Hodgers hatte letztes Jahr mehrheitlich in Bern gewohnt, um seine Deutschkenntnisse zu verbessern.
Dass in der Deutschschweiz der Alltag in der Regel in Dialekt bewältigt wird, stellte ihn vor Kommunikationsprobleme. Um Angehörigen anderer Sprachgruppen den Zugang zur deutschsprachigen Schweiz zu erleichtern, forderte Hodgers mittels 3 Initiativen Massnahmen.
Die WBK lehnt alle ab. Mit 15 zu 6 Stimmen bei 4 Enthaltungen gibt sie dem Vorstoss keine Folge, der verlangt, dass als erste Fremdsprache eine Landessprache zu unterrichten sei. Gar keine Chance hatte die Forderung, dass sich die Mitglieder des Bundesrats sowie die Bundeskanzlerin oder der Bundeskanzler in der Schweiz vor breitem Publikum immer in einer Amtssprache äussern müssen.
Sportförderungsgesetz
Der Bund soll die Kantone auf drei Wochenstunden Schulsport verpflichten. Die Bildungskommission des Nationalrats (WBK) lehnt es ab, auf den Kurs des Ständerats einzuschwenken, der in dieser Frage nicht in die kantonale Schulhoheit eingreifen will.
Mit 17 zu 6 Stimmen bei einer Enthaltung empfiehlt die WBK ihrem Rat im Rahmen der Differenzbereinigung zum Sportförderungsgesetz am eigenen Vorschlag festzuhalten, dass der Bund den Kantonen die Anzahl Schulsport-Stunden vorschreiben kann.
Die WBK will gleichzeitig am neuen Artikel über die sportwissenschaftliche Forschung festhalten. Der Nationalrat möchte, dass der Bund die Forschung in diesem Bereich unterstützen darf.
Das neue Sportförderungsgesetz bezweckt mehr Sport und Bewegung für die ganze Bevölkerung. Kinder werden früher erfasst, Dopingsünder härter angefasst. Zudem beinhaltet das Gesetz Massnahmen gegen sexuelle Übergriffe etwa durch Trainer.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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