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Kenia vermeldet Tötung von Al-Kaida-Chef für Ostafrika in Somalia

(Keystone-SDA) Der mutmassliche Al-Kaida-Chef für Ostafrika ist nach kenianischen und somalischen Angaben getötet worden. Fasul Abdullah Mohammed sei am vergangenen Mittwoch in der somalischen Hauptstadt Mogadischu getötet worden, sagte Kenias Polizeichef Mathew Iteere am Samstag.

Der mutmassliche Terrorist wurde im Zusammenhang mit den 1998 verübten Attentaten auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania mit 224 Toten gesucht. Iteere sagte, er habe die Informationen über Fasul Abdullahs Tötung direkt von den Behörden in Somalia bekommen.

Demnach wurden “zwei Terroristen”, Fasul Abdullah und Mohammed Dere, bei einer Schiesserei getötet, als sie in der Nacht im Norden der somalischen Hauptstadt auf eine Strassensperre zufuhren und sich weigerten anzuhalten.

Vom somalischen Geheimdienst NSA verlautete, DNA-Tests hätten ergeben, dass der Tote tatsächlich Fasul Abdullah sei. Aus somalischen Ermittlerkreisen hiess es, der Mann habe einen Pass auf den Namen Daniel Robinson, geboren 1971, bei sich gehabt.

Aus dem im April 2009 ausgestellten Pass gehe hervor, dass sein Inhaber im März Südafrika in Richtung Tansania verlassen habe, wo er ein Visum erhalten habe. Ausserdem habe der Mann 40’000 Dollar sowie mehrere Handys bei sich gehabt.

Seit 2002 lokaler Al-Kaida-Chef

Der auf den Komoren geborene Islamist Fasul Abdullah Mohammed galt als Drahtzieher der Anschläge in Nairobi und Daressalam 2008. Er wurde auch verdächtigt, für anti-israelische Anschläge im kenianischen Mombasa 2002 mit 15 Toten verantwortlich zu sein.

Im selben Jahr wurde ihm nach Erkenntnissen von US-Sicherheitsdiensten die Leitung der Al-Kaida-Operationen in ganz Ostafrika übertragen. In Somalia spielte Fasul Abdullah offenbar eine entscheidende Rolle innerhalb der Shebab-Miliz, die gegen die von den USA unterstützte somalische Übergangsregierung kämpft.

Clinton: “Bedeutender Schlag”

Die US-Bundespolizei FBI hatte ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar auf den 38-Jährigen ausgesetzt. US-Aussenministerin Hillary Clinton bezeichnete den Tod des mutmasslichen Al-Kaida-Chefs in Ostafrika als “bedeutenden Schlag” gegen das Terrornetzwerk.

Die Tötung von Fasul Abdullah Mohammed bei einer Schiesserei in Somalia sei “ein gerechtes Ende für einen Terroristen, der so vielen Unschuldigen Tod und Schmerz gebracht hat”, erklärte Clinton am Samstag während einer Afrika-Reise in Daressalam in Tansania.

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