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Killian Peier zeigt seine beste Saison-Leistung an der WM

(Keystone-SDA) Killian Peier und Simon Ammann zeigen beim WM-Springen in Lahti gemessen an ihren Leistungen im Weltcup gute Leistungen. Zu mehr als den Rängen 18 und 21 reicht dies beim Sieg von Stefan Kraft nicht.

Der Sieger aus Schweizer Sicht hiess auf der kleinen WM-Schanze Killian Peier. Der Waadtländer steht in diesem Winter noch ohne Weltcup-Punkte da. Nun hielt er im internen Schweizer Duell mit zweimal 93 m seinen Teamkollegen Simon Ammann in Schach. Peier gilt schon seit einigen Jahren als Versprechen, der Durchbruch will ihm aber nicht gelingen. Nun muss er in den weiteren Wettkämpfen dieser Saison beweisen, dass der 18. Rang nicht ein Ausreisser nach oben war.

Im internationalen Vergleich steht insbesondere Ammann noch nicht da, wo er hingehört. Der Toggenburger wollte sich diese Saison vom 15. Overall-Rang lösen, den er im ersten Winter nach der Umstellung der Landung eingenommen hatte. Dies geschah in der entgegen gesetzten Richtung, weil neben der Unsicherheit bei der Landung noch die fehlende Weite hinzu kam. Der Toggenburger fiel sogar regelmässig aus den Top 30 raus. Diesen Trend vermochte er in diesem Monat zu brechen. Aber er hat sein Vorjahres-Niveau immer noch nicht erreicht. In Lahti visierte er die Top Ten an, dieses Ziel verfehlte der vierfache Olympia-Sieger vom kleinen Bakken um elf Ränge und sieben Meter.

Gregor Deschwanden (33.) und Andreas Schuler (46.) mussten im Finaldurchgang zuschauen.

Verdienter Sieger

Das Springen bei Windstille widerspiegelte die aktuellen Stärkeverhältnisse – sieht man von der Bronzemedaille von Markus Eisenbichler ab, der in der Overall-Wertung den 9. Rang belegt. Der Deutsche stiess im 2. Durchgang mit dem weitesten Flug des Tages auf 100,5 m vom 6. Zwischenrang noch auf den Bronzeplatz vor. Er verwies den Doppel-Olympiasieger Kamil Stoch auf den 4. Rang. Die Polen, aktuell die Nummer-1-Nationen im Skispringen, zählten ebenso zu den Verlieren wie die Slowenen, die mit einem 11. Rang von Peter Prevc als Bestresultat vorlieb nehmen mussten.

Stefan Kraft behielt als Leader nach Umgang eins die Nerven im Griff. Er hielt den Deutschen Andreas Wellinger in Schach, der ihn mit einem Flug auf 100 m unter Druck gesetzt hatte. Kraft sicherte sich mit 98 m Gold, nachdem er sich zuvor mit 99,5 m schon ein schönes Punkte-Polster zugelegt hatte.

Kraft kann den WM-Titel auch als ausgleichende Gerechtigkeit verbuchen. An der Vierschanzentournee musste er nach einer Magen-Darm-Grippe seine Führung abgeben und ein paar Wochen später fehlte er krankheitsbedingt in Zakopane. Ohne dieses Pech wäre der Österreicher wohl schon Weltcup-Leader – in den letzten sieben Weltcupspringen in Serie war er auf dem Podest gestanden.

Kraft ist erst 23-jährig. Der Sieger von acht Weltcupspringen gewann über den Jahreswechsel 2014/15 die Vierschanzentournee. Er trat aus dem Schatten von Schlierenzauer, Morgenstern und Co. und nimmt nun seit einiger Zeit die Leaderrolle bei den Austria-Adlern ein. WM-Bronze 2015, Skiflug-WM-Bronze 2016, Gesamtsieg bei der Tournee 2015 – Kraft sammelte in kurzer Zeit schöne Erfolge. In Finnland gelang ihm nun die vorläufige Krönung seiner Karriere.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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