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Klarer Schuldenschnitt für Griechenland und mehr Geld von Banken

Dieser Inhalt wurde am 22. Oktober 2011 - 16:23 publiziert
(Keystone-SDA)

Die Euro-Finanzminister sind sich einig, dass Griechenland einen "substanziellen" Schuldenschnitt braucht und die Banken stärker belastet werden. Am Samstag drehten sich die Diskussionen vor allem um die Rekapitalisierung der Banken.

Dabei einigten sich die Finanzminister der 27 EU-Staaten darauf, dass die Banken ihr Kapital um rund 100 Milliarden Euro erhöhen müssen. Es gebe eine Verständigung auf diese Zahl, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von EU-Diplomaten am Rande des EU-Finanzministertreffens.

Kann eine Bank die im Krisenfall geforderte höhere Kernkapitalquote von 9 Prozent nicht erfüllen, müsste sie sich neues Kapital auf den Märkten besorgen. Gelingt dies nicht, sollten die jeweiligen Staaten einspringen.

Erst als "ultima ratio" könnte der aktuelle Euro-Rettungsfonds EFSF einspringen. Allerdings hiess es im Vorfeld des Rates, dass der EFSF auf keinen Fall "ein allgemeiner Bankenunterstützungsfonds" werden soll.

Forderungsverzicht der Banken

Der schwedische Finanzminister Anders Borg sprach von einen "substanziellen" Schuldenschnitt für Griechenland. Die Banken sollten sich nicht auf ein erneutes Einspringen des Staats verlassen, um sich zu rekapitalisieren. "Ich denke, wir sollten nicht das Geld des Steuerzahlers benutzen", erklärte Borg nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters weiter.

Im Juli war im Grundsatz bereits die freiwillige Beteiligung privater Gläubiger an einem zweiten Griechenland-Paket beschlossen worden. Dieses sah 109 Milliarden Euro Hilfe der öffentlichen Hand vor sowie 50 Milliarden Euro oder 21 Prozent Forderungsverzicht von Banken, Versicherungen oder Fonds bis 2014.

Inzwischen ist aber bekannt, dass Griechenland einen noch höheren Finanzierungsbedarf hat. Das zeigt der neuste Schuldenstandbericht der Troika, also der Experten aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) auf.

Darin werden verschiedene Szenarien aufgeführt. Bei einem Verzicht der Banken auf 50 Prozent der Anleihewerte, müssten die Euro-Staaten rund 113 Milliarden Euro übernehmen. Schreiben die Banken 60 Prozent ab, blieben für die Länder der Euro-Zone 109 Mrd. Euro.

Wie hoch nun der Betrag der Banken effektiv ausfallen soll, ist noch offen. Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker erklärte am Samstag, die 17 Finanzminister hätten sich am Freitagabend darauf verständigt, dass es bei der Griechenland-Hilfe eine "erhebliche Anhebung des von den Banken zu übernehmenden Beitrags" geben müsse.

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