Knobloch gibt Amt als Zentralrats-Präsidentin der Juden ab
Berlin - Die Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, will im November nicht für eine weitere Amtszeit kandidieren. Bis dahin bleibt die 77-Jährige im Amt.
Sie geniesse das volle und uneingeschränkte Vertrauen von Direktorium und Präsidium, teilte der Zentralrat nach einer Sitzung in Frankfurt mit. Die Präsidentin habe erklärt, sie wolle einen Generationswechsel herbeiführen, den sie aktiv unterstütze.
In den vergangenen Wochen war aus dem engsten Führungskreis des Zentralrats zunehmend Kritik an der Amtsführung Knoblochs laut geworden. Knobloch stand seit 2006 an der Spitze der Organisation. Sie ist die die letzte Holocaust-Überlebende im Präsidium.
Unter dem Dach des Zentralrats sind 23 Landesverbände mit 107 jüdischen Gemeinden und rund 106'000 Mitgliedern organisiert. In einem Beitrag für die "Süddeutsche Zeitung" hatte Knobloch am Samstag einen Rückzug von ihrem Amt noch abgelehnt und betont, als "Zeugin der Gräuel der Naziherrschaft" sehe sie in ihrem Amt eine grosse Chance.