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Kölner Polizei verschärft Sicherheitsmassnahmen an Silvester

Hunderte Polizisten, Videokameras und Strassensperren sollen das Gelände um den Kölner Dom in der Silvesternacht sichern. (Archiv) KEYSTONE/EPA DPA/MARIUS BECKER sda-ats

(Keystone-SDA) Sicherheitsmassnahmen aufgestockt: Die Polizei in Köln wird in der Silvesternacht wegen der massenhaften Übergriffen im vergangenen Jahr und dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt mit 1500 Polizisten und massiven Strassensperren im Einsatz sein.

“Jeder soll friedliche Silvester feiern können”, begründete die parteilose Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Donnerstag das umfangreiche Sicherheitskonzept in der Domstadt.

Laut Polizeipräsident Jürgen Mathies werden von den insgesamt 1500 Beamten im Einsatz 300 in Dreierteams Streife laufen und an Leuchtwesten weithin erkennbar sein. Zudem seien an neuralgischen Punkten bereits Videokameras installiert.

An Zufahrtsstrassen würden überdies Sperren mit Betonelementen oder grossen Fahrzeugen, darunter auch Wasserwerfer errichtet, um Anschläge wie auf den Weihnachtsmarkt in Berlin mit einem gekaperten Lastwagen zu verhindern.

Landesweite Debatte losgetreten

In der vergangenen Silvesternacht hatten überwiegend aus Nordafrika stammende Täter am und im Kölner Hauptbahnhof massive sexuelle Übergriffe auf Frauen und Diebstahldelikte verübt. Die Polizei konnte den Grossteil der Taten nicht unterbinden und den Opfern nicht helfen. Die Übergriffe lösten eine landesweite Debatte über den Umgang mit straffälligen Flüchtlingen aus.

Mathies begründete zudem vor den Medien, warum er eine von der rechtsextremen NPD geplante Demonstration in der Silvesternacht verbot. Die NPD habe auf der Domplatte von 22.00 Uhr bis 04.00 Uhr morgens einen Aufmarsch unter dem Motto “Wenn eine Armlänge nicht mehr ausreicht” mit 50 Teilnehmern veranstalten wollen.

Dies hätte nach Einschätzung der Polizei aber eine grosse Zahl von Gegendemonstranten angezogen und zu einer unsicheren Lage in der Silvesternacht geführt. Auf einen anderen Termin auszuweichen, habe die NPD abgelehnt.

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