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Krebsbehandlung von Kindern nur noch an ausgewählten Spitälern

(Keystone-SDA) Krebskranke Kinder und Jugendliche werden künftig nur noch in neun Spezialkliniken behandelt, und komplexe Eingriffe bei Kindern sollen nur noch an ausgewählten Spitälern vorgenommen werden. Das entschied das Beschlussorgan der Kantone für hochspezialisierte Medizin.

Mit dieser Konzentration soll einerseits die Qualität gesichert werden, andererseits sollen Kosten gespart werden. Dies teilte die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren (GDK) am Mittwoch mit.

Komplexe Operationen an Kindern sollen nur noch an ausgewählten Spitälern durchgeführt werden. Es geht um aufwendige chirurgische Eingriffe an Leber, Bauchspeicheldrüse, Speiseröhre, Mastdarm sowie bei starkem Übergewicht.

Für Komplikationen anfällig

Diese Eingriffe, die anfällig für Komplikationen sind, wurden bisher an einer Vielzahl von Schweizer Spitälern durchgeführt. Zum Teil habe es weniger als die zehn Operationen pro Jahr gegeben, die für den Kompetenzerhalt notwendig sind, schreibt die GDK.

Neu sollen diese Operationen nur noch an Spitälern durchgeführt werden, welche über die dafür erforderliche Infrastruktur und das notwendige Fachpersonal verfügen sowie Erfahrung mit diesen komplexen Eingriffen haben.

Die Konsolidierung soll schrittweise über zwei Jahre erfolgen, um den betroffenen Spitälern eine Übergangsfrist zu geben. Durch die Konzentration werde das Komplikationsrisiko gesenkt und letztendlich würden auch bedeutende Kosteneinsparungen erzielt, heisst es in der Mitteilung vom Mittwoch.

Kompetenzzentren für seltene Krebserkrankungen

Auch bei der Behandlung von krebskranken Kindern und Jugendlichen wollen die Kantone eine Konzentration: Die Krebsbehandlung soll nur noch an neun kinderonkologischen Kompetenzzentren erfolgen. Für die Behandlung von einzelnen, sehr seltenen Krebserkrankungen bei Kindern werden nationale Kompetenzzentren geschaffen.

Mit diesem Beschluss hätten die Kantone ihren Willen zur Konzentration der hochspezialisierten Medizin erneut deutlich zum Ausdruck gebracht, schreibt die GDK. Die Entscheide treten auf Anfang 2014 in Kraft.

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