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Kuoni expandiert im globalen Online-Reisegeschäft

(Keystone-SDA) Kuoni will im schnell wachsenden Markt für Internet-Reisedienstleistungen expandieren. Dazu kauft der Reisekonzern dem stark verschuldeten Konkurrenten Travelport für 654 Mio. Fr. den britischen Online-Dienstleister Gulliver Travel Associates (GTA) ab.

Für den Kauf benötigt Kuoni Kredite über 600 Mio. Franken. Den Rest hat Kuoni flüssig. Der Verwaltungsrat fasst zudem eine Kapitalerhöhung ins Auge, die dem Konzern zur Sicherung seiner Finanzstruktur 250 Mio. Fr. einbringen soll, wie am Montag mitgeteilt wurde.

Die geplante Kapitalerhöhung bedingt eine Statutenänderung und muss von den Aktionären an der Kuoni-Generalversammlung vom 20. April gutgeheissen werden. Die Kuoni und Hugentobler-Stiftung, die 25 Prozent des Reisekonzerns besitzt, hat bereits klar ihre Zustimmung signalisiert.

Auch die Gläubiger von GTA-Eigner Travelport müssen dem Handel noch zustimmen. Kuoni hofft, dass der Kauf bis zum 5. Mai über die Bühne ist.

12 Mio. Übernachtungen

GTA ist nach Kuoni-Angaben einer der weltweit führenden Anbieter im schnell wachsenden Markt mit Online-Reiseangeboten und ist in 26 Städten aktiv. Das Unternehmen hat 2400 Mitarbeiter und erzielte 2010 einen Bruttogewinn von umgerechnet gut 300 Mio. Franken.

Kuoni spricht davon, dass GTA die Angebotspalette des Konzerns “hervorragend” ergänze und der Konzern so zu einem führenden Online-Reisedienstleister werden lasse. GTA biete rund 35’000 Hotels in 130 Ländern an. Im vergangenen Jahr buchten Reisende laut Kuoni 12 Millionen Hotelübernachtungen über GTA.

GTA organisiert neben Hotels auch Busreisen, Transfers und Stadtrundfahrten. Die Angebote des 1975 in London gegründeten Unternehmens umfassen Dienstleistungen an Reisezielen sowohl für Reisegruppen als auch für Individualtouristen. Attraktiv ist laut Kuoni auch GTAs starke Stellung im rasch wachsenden Asien-Geschäft.

Zudem erhofft sich Kuoni von der Übernahme eine Reihe von Synergieeffekten: Diese sollen sich vor allem beim Einkauf und durch Vermeidung von Doppelspurigkeiten in der Informationstechnologie und anderer Infrastrukturen ergeben.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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