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Leuthard interveniert wegen Unterbruch der Rheintalbahn in Berlin

Im Rangierbahnhof von Mannheim (D) und andernorts auf der Nord-Süd-Achse stauen sich die Güterwaggons, seit die Rheintalbahn unterbrochen ist. Bundespräsidentin Doris Leuthard hat den deutschen Verkehrsminister Alexander Dobrindt brieflich zum Handeln aufgefordert. (Archivbild) KEYSTONE/dpa/A9999/_RENE PRIEBE sda-ats

(Keystone-SDA) Die Schliessung der Rheintalbahn hat den Bundesrat auf den Plan gerufen. Verkehrsministerin Doris Leuthard intervenierte am Freitag brieflich bei ihrem deutschen Amtskollegen Alexander Dobrindt.

Die Bundespräsidentin habe Dobrindt auf die “gravierenden Auswirkungen für den Güterverkehr und die Schweizer Wirtschaft hingewiesen”, hiess es in einer Stellungnahme des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) zu einer Meldung der “SonntagsZeitung”.

Leuthard habe in dem Schreiben zudem darauf hingewiesen, dass zusätzliche Massnahmen dringlich seien, damit der Schienengüterverkehr zwischen Deutschland und der Schweiz und nach Italien bewältigt werden könne. Es sei wichtig, “rasch genügend Umleitungsstrassen in ausreichender Qualität zur Verfügung zu haben”.

Die Rheintalbahn, eine der wichtigsten Achsen im Schienengüterverkehr mit täglich bis zu 200 Güterzügen, ist wegen einer Gleisabsenkung bei Rastatt (D) seit über zwei Wochen unterbrochen. Erst am 7. Oktober soll die Strecke wieder freigegeben werden.

Umleitungen und Ersatzbusse

Die Deutsche Bahn verkehrt nach Notkonzept. Zahlreiche Güter- und Fernverkehrszüge müssen umgeleitet werden. Viele Fahrgäste müssen auf Ersatzbusse umsteigen.

Um die Kapazitäten für den Güterverkehr auf der Nord-Süd-Achse zu erhöhen, haben die Bahnen in der Schweiz, Deutschland, Österreich und Frankreich am Freitag eine enge Kooperation vereinbart. Unter anderem stellen sie zusätzliche Lokführer und Loks für die Korridore über Frankreich und Österreich bereit. Die Rollende Autobahn erhöhte zudem ihre Kapazitäten.

Die Deutsche Bahn baut seit Jahren die Rheintalbahn als Teil des europäischen Hochgeschwindigkeitsnetzes aus. Bei den Bauarbeiten in Rastatt hatte sich am 12. August ein Betonsegment in der Tunnelröhre verschoben, die nur knapp fünf Meter unter den Gleisen der Rheintalbahn durchführt. Wasser und Erdreich drangen ein. Die Gleise darüber senkten sich ab.

Nun wird ein 150 Meter langer Tunnelabschnitt mit rund 10’000 Kubikmetern Beton gefüllt. Dann soll eine 120 Meter lange und einen Meter dicke Betonplatte gegossen werden, auf der dann neue Gleise verlegt werden. Die Deutsche Bahn teilte am Sonntag mit, die Arbeiten kämen gut voran. Die Gleise seien zurückgebaut und der Schotter abgetragen worden. Nun liefen die Vorbereitungen für die Betonplatte.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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