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Luzern gegen den untypischen Aufsteiger

(Keystone-SDA) Luzern gegen Zürich, Vierter gegen Erster. Das Schlagerspiel vom Sonntagnachmittag wäre letzte Saison kein Schlagerspiel gewesen. Der FCL war nicht in der Spitzengruppe, der FCZ spielte im Unterhaus.

Luzerns Trainer Markus Babbel kann mit dem Auftakt zur Meisterschaft zufrieden sein. Auf dem 4. Platz halten die Innerschweizer Kontakt zum Spitzentrio. Die einzige Niederlage resultierte aus dem Auswärtsspiel in Basel, von wo auch sonst nicht viele Mannschaften ungeschlagen zurückreisen.

Wie viel mehr noch ist Uli Forte zufrieden. Die Wiedereingliederung in die Super League hat bestens geklappt, und weil Basel in der 5. Runde daheim gegen Lugano nur ein Unentschieden erreichte, sind die Zürcher als Aufsteiger nach wie vor die stolzen Leader.

Babbel hat jedes Interesse daran, die Öffentlichkeit wissen zu lassen, dass den FCL im Heimspiel gegen den Neuling keine einfache Aufgabe erwartet. Er sagt denn auch: “Zürich hat viel Substanz in der Mannschaft und ist eines der besten Teams in der Super League. Zürich ist ein untypischer Aufsteiger.” Mit diesen Worten kann der Deutsche etwas vorbeugen für den Fall, dass seine Mannschaft wie im ersten Heimspiel gegen einen Zürcher Klub, gegen GC, nicht überzeugen sollte. Die Hoppers reisten in der 3. Runde ohne Punkte und ohne Tore in die Innerschweiz. Die Luzerner gerieten, ab der 32. Minute in Überzahl spielend, 0:2 in Rückstand. Erst in der letzten Viertelstunde konnten sie die Niederlage mit zwei Toren abwenden. Babbel hatte danach bei seinen Spielern einiges zu bemängeln. Gegen den FCZ soll es anders laufen. Ganz geheuer scheint es Babbel aber nicht zu sein.

YB und die vorgezogene Nullerserie

Die Young Boys haben es sich fast schon zur schlechten Gewohnheit gemacht, dass sie irgendwann im Herbst eine Weile nicht ins Tor treffen. Ab dem 21. September 2016 spielten sie in fünf Wettbewerbsspielen viermal 0:0. Diesmal hat die Torflaute viel früher eingesetzt. Sie trafen trotz ihres beachtlichen Potenzials in der Offensive weder in den Champions-League-Playoffspielen gegen ZSKA Moskau noch in der Meisterschaft gegen Thun und Zürich. So wird es ebenfalls am Sonntagnachmittag interessant sein zu sehen, ob die Berner die Enttäuschung über das Nichterreichen der Champions League rasch abstreifen und die Torproduktion ankurbeln können. Sehen wird man dies im Auswärtsspiel gegen St. Gallen.

Die Super-League-Spiele vom Sonntag im Detail:

Luzern – Zürich (-). – Anspielzeit: 16.00 Uhr. – SR Amhof. – Absenzen: Schindelholz, Lucas, Arnold und Itten (alle verletzt); Schönbächler, Alesevic, Kempter und Kryeziu (alle verletzt). – Fraglich: – ; Bangura, Voser und Marchesano. – Statistik: Aufsteiger Zürich ist nach fünf Runden die einzige Mannschaft mit einer Null in der Kolonne der Niederlagen. Und Luzern hat bislang nur den Match verloren, den man nach Papierform am ehesten verliert: das Auswärtsspiel gegen Basel. Die Direktbegegnungen ab der Saison 2013/14 sprechen für Luzern. Bei einem Remis und zwei Niederlagen siegten die Innerschweizer neun Mal. Die beiden Niederlagen bezogen sie jedoch in Heimspielen.

Sion – Basel (0:3, 1:2, 0:1, 2:2). – Anspielzeit: 16.00 Uhr. – SR Bieri. – Absenzen: Fickentscher (gesperrt), Cümart, Mveng, Carlitos, Acquafresca, Dimarco und Ndoye (alle verletzt); Serey Die (familiäre Gründe). – Statistik: Die Basler gestanden Sion im Mai daheim ein 2:2 zu – als der FCB längst als Meister feststand und Trainer Urs Fischer vor dem Cupfinal (ebenfalls gegen Sion) keine Risiken mehr einging. Dieses Remis beendete in der Statistik eine Serie von acht Basler Siegen in den Direktbegegnungen. Seit Sommer 2011 ist die Bilanz für die Walliser in den Duellen mit dem FCB geradezu verheerend. Sie gewannen nie, verloren 17 Mal und holten nur 7 Unentschieden heraus.

St. Gallen – Young Boys (0:2, 2:2, 2:2, 0:2). – Anspielzeit: 16.00 Uhr. – SR Schärer. – Absenzen: Toko, Adonis Ajeti (beide verletzt); Seferi (verletzt). – Fraglich: – ; Hoarau. – Statistik: St. Gallen ist für YB seit langem ein Lieblingsgegner. Ab der Saison 2009/10 fuhren die Berner 16:2 Siege bei 10 Unentschieden ein. In der Ostschweiz siegten sie zuletzt – mit dem Torverhältnis von 7:2 – dreimal in Serie. Nach den zuletzt vier Spielen in verschiedenen Wettbewerben ohne Torerfolg wären die Young Boys auf die Rückkehr des angeschlagenen Goalgetters Guillaume Hoarau angewiesen.

Rangliste: 1. Zürich 5/11 (6:1). 2. Young Boys 5/10 (9:4). 3. Basel 5/10 (10:6). 4. Luzern 5/8 (7:6). 5. Lugano 6/8 (8:6). 6. St. Gallen 5/7 (6:7). 7. Sion 5/7 (3:5). 8. Thun 6/6 (11:12). 9. Grasshoppers 6/5 (7:12). 10. Lausanne-Sport 6/2 (8:16).

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