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Mann nach Terrorangriff in Brüssels Hauptbahnhof niedergeschossen

Belgisches Militär und Polizei im Einsatz rund um den Hauptbahnhof von Brüssel KEYSTONE/AP/GEERT VANDEN WIJNGAERT sda-ats

(Keystone-SDA) Im Brüsseler Hauptbahnhof hat ein Soldat nach Angaben der belgischen Polizei am Dienstagabend einen Terrorverdächtigen ausser Gefecht gesetzt. Es habe eine kleine Explosion in der Nähe der angeschossenen Person gegeben, sagte ein Polizeisprecher.

Es sei niemand sonst zu Schaden gekommen. Die Situation sei unter Kontrolle. Medienberichte, denen zufolge die Person eine Sprengstoff-Weste trug, konnte der Sprecher nicht bestätigen.

“Es gab eine kleinere Explosion an oder bei dem Mann”, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Ine van Dymersch, am Dienstagabend. Die Explosion werde als “terroristischer Angriff” eingestuft.

Es war unklar, ob der Angeschossene noch lebt. Gemäss einem Augenzeugen soll der Verdächtige noch “Allahu Akbar” (Gott ist gross) gerufen haben.

Die Explosion habe im Hauptbahnhof und auf den Perrons Panik ausgelöst. Der Bahnhof sei dann evakuiert und der Bahnverkehr unterbrochen worden, meldete die belgische Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Der nahegelegene Grosse Platz, Hauptsehenswürdigkeit Brüssels, wurde nicht geräumt, berichtete eine dpa-Reporterin.

Stark bewacht

Der geräumte Bahnhof werde durchsucht. Auch umliegende Gebäude würden vorsichtshalber geräumt. Die Lage sei inzwischen unter Kontrolle, sagte van Dymersch von der Staatsanwaltschaft. Die Regierung von Premier Charles Michel verfolge die Ereignisse im Krisenzentrum, sagte Regierungssprecher Frédéric Cauderlier.

In Brüssel patrouillieren an zahlreichen Orten Soldaten, nachdem die Spur der Attentäter von Paris, die im November 2015 130 Menschen töteten, in die belgische Hauptstadt führte.

Im März 2016 verübten islamische Terroristen, die Verbindungen zu der Pariser Gruppe hatten, zwei Bombenanschläge in Brüssel. Dabei starben 32 Personen. Am Donnerstag und Freitag findet in Brüssel der EU-Gipfel statt.

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