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Mark Cavendish erstmals im gelben Leadertrikot

(Keystone-SDA) Der erste Leader der 103. Tour de France heisst Mark Cavendish. Der britische Sprinter setzt sich in der 1. Etappe von Mont-Saint-Michel nach Utah Beach etwas überraschend im Sprint durch.

Cavendish siegte vor dem Deutschen Marcel Kittel und vor dem slowakischen Weltmeister Peter Sagan. Platz 4 ging an den Deutschen André Greipel, der ebenfalls zu den Topfavoriten für den Auftaktsieg gezählt hatte.

Für den Sprintspezialisten Cavendish ist es der 27. Etappensieg im Rahmen der Tour de France. Nur die legendären Eddy Merckx mit 34 und Bernard Hinault mit 28 Siegen haben noch mehr Tagessiege vorzuweisen als der Weltmeister von 2011. Trotz seiner zahlreichen Siege hatte sich der 31-Jährige davor noch nie in das Maillot jaune einkleiden lassen können.

Wenige hundert Meter vor dem Ziel gab es einen Massensturz, in dem unter anderen auch der Brite Geraint Thomas verwickelt war. Ein Fahrer von Katjuscha löste den Sturz aus, nachdem er mit dem Pedal die Absperrungen berührt hatte.

Einen Schreckmoment hatte davor auch Mitfavorit Alberto Contador erlebt. Der Spanier, der die Tour schon zweimal (2007, 2009) gewonnen hat, stürzte knapp 80 km vor dem Ziel zusammen mit zwei weiteren Fahrern und musste sich vom Tourarzt an der Schulter behandeln lassen. Auch weil der Schweizer Fabian Cancellara das Feld zum langsamen Fahren aufforderte, fand Contador wieder Unterschlupf im Hauptfeld.

Die Etappe wurde geprägt von einer Fluchtgruppe, die zu Beginn fünf Fahrer umfasste und der auch der Australier Leigh Howard vom Schweizer Team IAM angehörte. Der Amerikaner Alex Howes und der französische Lokalmatador Anthony Delaplace, der nur wenige Kilometer vom Ziel entfernt wohnt, hielten sich bis fünf Kilometer vor dem Ziel an der Spitze. Am Ende wurden sie von den Sprinterteams aber wie erwartet gestellt.

Ob Cavendish sein Leadertrikot am Sonntag in der 2. Etappe erfolgreich verteidigen kann, ist unwahrscheinlich. Denn anders als zum Auftakt dürfte auf dem Weg von Saint-Lô nach Cherbourg keiner der Sprinter reüssieren. Die letzten drei Kilometer des 183 km langen Teilstücks geht es bergauf.

Am Ende dürfte deshalb eher ein Klassiker-Spezialist oder gar ein starker Bergfahrer über den Tagessieg und eventuell auch das Gelbe Trikot jubeln. Zu den möglichen Anwärtern auf einen Spitzenplatz gehören auch Cancellara und Michael Albasini.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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