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Mark Streit: “Ich bin stolz und dankbar für alles”

(Keystone-SDA) Mark Streit hat sich das Ende seiner Spieler-Karriere anders vorgestellt. Der Berner kann aber erhobenen Hauptes abtreten, wie er im Gespräch erklärt.

Gedanken zum Rücktritt: “Es war Anfang Saison anders geplant. Es ist nun aber halt so. Es gibt Momente, die man nicht vorausplanen kann. Ich nahm mir danach ein paar Wochen Zeit. Es hat sich jedoch herauskristallisiert, dass es in der NHL keine Option mehr gibt.”

Zur Option Schweiz: “Es gab ein paar Teams, die Interesse hatten. Mit dem SC Bern führte ich Gespräche. Zwar wäre eine Rückkehr in die Schweiz sehr reizvoll gewesen, da ich nach wie vor sehr viel Freude am Eishockey habe. Es hat aber nicht gepasst. Es ist gut, als NHL-Spieler aufzuhören.”

Zur Schulteroperation: “Ich habe mir die Verletzung vor einem Jahr eingefangen. Wäre ich Tennisspieler, wäre die Karriere vorbei gewesen. Im Eishockey ging es allerdings. Mir wurde aber nahegelegt, danach eine Operation zu machen. Nun versuche ich, in den nächsten Tagen in Philadelphia einen Termin zu organisieren. Dann steht Rehabilitation auf dem Programm.”

Zur Degradierung bei Montreal nach zwei Einsätzen: “Der General Manager (Marc Bergevin) rief mich an und sagte mir, dass ich auf die Waiver-Liste gesetzt werden würde. Es kam unerwartet und war enttäuschend. Hätte ich zehn Partien schlecht gespielt, hätte ich es verstanden. Ich bekam aber gar nie eine Chance. Ich kenne jedoch das Business. Ich habe gelernt, dass solche Entscheide nicht persönlich sind. Es ist kein Wunschkonzert. Ich weiss, was ich geleistet habe, und darum hadere ich auch nicht. Ich kann erhobenen Hauptes abtreten. Ich spielte viel länger in den USA als erträumt. Deshalb bin ich stolz und dankbar für alles.”

Zur Zukunft: “Darüber machte ich mir noch nicht so Gedanken. Ich will erst etwas Distanz gewinnen. Ich fixiere nun die Schulter, und dann steht die Therapie an. Im Dezember werde ich vierzig. Bis Ende Jahr ist das Programm ziemlich voll. Ausserdem will ich auch mal skifahren, in den Bergen wandern oder fischen, also Sachen machen, für die ich vorher nicht so Zeit hatte. Danach möchte ich sicher etwas machen, das mir gefällt. Im Eishockey fällt mir das sicher am einfachsten. Eine Möglichkeit ist, mit Jungen zu arbeiten.”

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