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Mehrere tausend Menschen in Deutschland an Ostermärschen

(Keystone-SDA) Mehrere tausend Menschen haben am Samstag in zahlreichen deutschen Städten auf Ostermärschen gegen die Atomkraftnutzung und den NATO-Einsatz in Libyen protestiert. Zudem forderten sie ein Ende der Auseinandersetzungen in Afghanistan.

Nach Angaben des zentralen Ostermarschbüros in Frankfurt am Main waren deutlich mehr jüngere Leute bei den Demonstrationen dabei als in vergangenen Jahren. An den Ostertagen sind weitere Aktionen geplant.

Angesichts der Atomkatastrophe von Fukushima in Japan versammelten sich in Berlin nach Veranstalterangaben rund 4000 Menschen. Die Teilnehmer starteten am Nachmittag bei Sonnenschein und Temperaturen um die 25 Grad ihre traditionelle Friedenskundgebung vor dem Gebäude des Energiekonzerns Vattenfall. Die Polizei sprach von rund 1500 Teilnehmern.

Alles verlief friedlich. Auf Plakaten forderten die Teilnehmer unter anderem “Die Sonne soll strahlen, nicht wir” und “Zivilisten vor der NATO schützen”.

Katalysator Fukushima

Vor allem motivierte die Reaktorkatastrophe in Japan viele zu einer Teilnahme. Zudem jährt sich die Katastrophe in Tschernobyl am 26. April zum 25. Mal, weshalb Anti-AKW-Initiativen und die Friedensbewegung deutschlandweit zu Protesten vor Atomkraftwerken aufriefen.

Die traditionellen Ostermärsche in Nordrhein-Westfalen starteten am Samstagmorgen in Duisburg. Am Osterwochenende werden nach Erwartungen der Organisatoren Hunderte Menschen gegen Krieg und Atomenergie protestieren.

In Bayern versammelten sich zur grössten Kundgebung in München nach Angaben des Veranstalters etwa 900 Menschen; die Polizei ging von 450 Teilnehmern aus. Auch in Ansbach, Augsburg, Erlangen, Traunstein und Würzburg gingen mehrere hundert Aktivisten auf die Strasse.

Durch die Hamburger Innenstadt zogen unter dem Motto “Bundeswehr raus aus Afghanistan! Atomwaffen abschaffen, Atomkraftwerke abschalten” laut Polizei rund 750 Demonstranten. In Kiel zählten die Beamten rund 140 Friedensaktivisten.

Mit rund 170 Teilnehmern kam ein Anti-Atom-Treck auf seiner Fahrt quer durch Mecklenburg-Vorpommern am Samstag in Güstrow an. Bis zum Montag will der Protestzug von Atomkraftgegnern das Zwischenlager Lubmin erreichen.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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