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Merkur zieht als kleiner Fleck über die Sonnenscheibe

Der Planet Merkur schob sich vor die Sonnenscheibe und war dort mit Teleskopen und Sonnenfiltern als kleiner schwarzer Punkt zu sehen. KEYSTONE/APA/WIENER ARBEITSGEMEINSCHAFT FÜR sda-ats

(Keystone-SDA) Das Wetter hat mitgespielt: Dank Sonne und klarer Sicht konnten Hobby-Astronomen auch in der Schweiz am Montag mitverfolgen, wie der kleine Planet Merkur über die Sonne wanderte. Bei der Beobachtung war jedoch Vorsicht geboten.

Als winziger schwarzer Punkt begann der Merkur seine Wanderung um 13.12 Uhr (MESZ), um 20.42 Uhr sollte er die Sonnenscheibe wieder verlassen. Dieses Himmelsphänomen, von Astronomen Merkur-Durchgang oder Merkur-Transit genannt, war zuletzt vor fast genau 13 Jahren von Europa aus zu sehen.

Laut MeteoSchweiz war das Phänomen vor allem am Bodensee und im Mittelland am besten zu beobachten. In diesen Regionen schien die Sonne am längsten. Im Tessin hingegen sei der Himmel bedeckt gewesen. Auch in der Westschweiz war der Himmel häufig bewölkt.

Vorsicht ist geboten

Experten rieten bei der Beobachtung des Merkur-Transits zu grösster Vorsicht. Um das kleine Merkur-Scheibchen vor der gleissend hellen Sonnenscheibe zu sehen, war ein besonders ausgerüstetes Teleskop vonnöten.

Eine Sonnenfinsternis-Brille reichte nicht aus, da der schwarze Merkur-Punkt zu winzig ist. Bei der Durchsicht durch Ferngläser ohne Spezialfilter wiederum drohte Erblindungsgefahr.

Gelegenheit, das Ereignis unter Anleitung von Fachleuten zu verfolgen, bot sich aber reichlich: Schweizweit boten zahlreiche Sternwarten den Sternfreunden Gelegenheit, das Himmelsschauspiel gefahrlos an ihren optischen Geräten zu erleben.

Venus-Transit noch viel seltener

Von der Erde aus gesehen können nur Planeten vor der Sonnenscheibe vorbeiziehen, die innerhalb der Erdumlaufbahn die Sonne umkreisen – dies ist neben dem innersten Planeten Merkur nur noch die Venus.

Dabei sind Venus-Durchgänge noch erheblich seltener als Merkur-Transite. Der letzte Durchgang der Venus vor der Sonne war zwar vor gerade vier Jahren zu sehen – den nächsten wird es aber erst wieder im kommenden Jahrhundert geben.

Merkur-Durchgänge dagegen kommen 13 bis 14 Mal pro Jahrhundert vor. Das nächste Mal wird sich der kleinste Planet im November 2019 wieder vor die riesige Sonne schieben.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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