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Mullings, Jeter und Oliver glänzen

(Keystone-SDA) Leichtathletik – Die 100-m-Sprinter Steve Mullings (Jam) und Carmelita Jeter (USA) sowie Hürdensprinter David Oliver (USA) sorgten am vierten Diamond-League-Meeting der Saison in Eugene für die Höhepunkte.
as Trio sorgte für Jahresweltbestleistungen. Mullings gewann über 100 m in glänzenden 9,80.
Der Jamaikaner verbesserte im schnellsten 100-m-Rennen des Jahres die von ihm gehaltene Bestzeit in dieser Saison um eine Zehntelsekunde. Der 28-Jährige, der 2004 wegen Testosteron-Dopings eine zweijährige Sperre abzusitzen hatte, ist der Aufsteiger des laufenden Jahres. Der Staffel-Weltmeister von 2009 war vor dieser Saison noch nie unter der 10-Sekunden-Marke geblieben. Nun verbesserte er seine persönliche Bestzeit innerhalb von knapp zwei Monaten zweimal um mindestens eine Zehntelsekund
Hinter Mullings stellte auch der zweitklassierte Amerikaner Michael Rodgers mit 9,85 eine persönliche Bestzeit auf. Trotz der Absenz von Usain Bolt, Tyson Gay und Asafa Powell blieben bei idealen Bedingungen und einem Rückenwind von 1,3 m/s insgesamt sechs Athleten unter 10 Sekunden. Darunter auch Justin Gatlin. Der amerikanische Olympiasieger von 2004, dessen vierjährige Dopingsperre im letzten Sommer abgelaufen war, wurde bei seinem ersten Auftritt in der Diamond League in 9,97 Sechster.
Wie Mullings vermochte auch Carmelita Jeter bei den Frauen zu brillieren. Die 32-Jährige aus Los Angeles lief nach einem verhaltenen Start auf der zweiten Streckenhälfte ein nahezu perfektes Rennen und siegte bei einer gerade noch erlaubten Windunterstützung von 2,0 m/s 10,70. Damit war die WM-Dritte von Osaka und Berlin, die in Schanghai im Rahmen der Diamond League eine empfindliche Niederlage gegen Veronica Campbell-Brown erlitten hatte, 0,16 Sekunden schneller als bei ihrem Sieg Anfang Mai in Kingston. Insgesamt blieben fünf Läuferinnen unter 11 Sekunden.
Für das dritte Highlight des Abends sorgten David Oliver und Liu Xiang über 110 m Hürden. Die beiden boten sich bis ins Ziel ein packendes Duell, wobei Oliver den Chinesen auf den letzten 20 Metern leicht zu distanzieren vermochte, obwohl er zwei Hürden touchierte. Der Amerikaner, der das letzte Jahr den Hürdensprint dominiert hatte, siegte in 12,94 – der fünftbesten Zeit seiner Karriere – und revanchierte sich damit für die Niederlage Mitte Mai in Schanghai, als Liu Olivers Serie von 18 Siegen in Folge beendet hatte. Trotz der Niederlage darf Liu aber auch mit seinem Auftritt an der amerikanischen Westküste zufrieden sein. Mit 13,00 Sekunden lief er die beste Zeit seit den Weltmeisterschaften 2007 in Osaka, als der Chinese mit 12,95 WM-Gold geholt hatte.
Europarekord von Farah
Bereits am Abend vor dem eigentlichen Meeting hatte der Brite Mo Farah einen Europarekord über 10’000 m aufgestellt. Er verbesserte die alte Bestmarke um fast sechs Sekunden. Farah, der im vergangenen Jahr in Barcelona sowohl über 5000 m als auch über 10’000 m den EM-Titel gewonnen hatte, wurde in 26:46,57 Minuten gestoppt. Die alte europäische Bestmarke hatte seit 1999 der Belgier Mohammed Mourhit (26:52,30) gehalten. “Ich wusste, dass ich eine Chance auf den Rekord habe”, sagte der 28-Jährige, der den Äthiopier Imane Merga auf Platz 2 verwies. “Ich will eine WM-Medaille und habe gezeigt, dass ich in der Verlosung bin.”
Vor Farahs Rekord-Lauf brach Moses Mosop die 30 Jahre alte Bahn-Weltbestzeit über 30’000 m. Der 25-jährige Kenianer, an den Weltmeisterschaften 2005 in Helsinki Dritter über 10’000 m, benötigte für die selten gelaufene Distanz 1:26:47,5 Stunden. Die vorherige Bestmarke war 1981 in Christchurch (Neus) vom Japaner Toshihiko Seko aufgestellt worden (1:29:18,8).

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