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Mutmasslicher Verlust von Sprengmitteln in Rekrutenschule Aarau

Die Militärjustiz klärt das mysteriöse Verschwinden von mehreren Kilogramm Sprengmittel bei der Rekrutenschule in Aarau ab. (Symbolbild) KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA VALLE sda-ats

(Keystone-SDA) In der Infanterie Durchdiener Rekrutenschule 14 in Aarau werden mehrere Kilogramm Sprengmittel vermisst. Der mutmassliche Verlust wurde gemäss Armeeangaben in der vergangenen Woche bei einer Kontrolle von Munitionskisten festgestellt.

Die Militärjustiz leitete umgehend eine Untersuchung ein, wie das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) am Montag mitteilte.

Die Armee machte keine genauen Angaben dazu, was alles vermisst wird. Zu Sprengmitteln zählten Sprengstoff, Sprengschnüre, Zündkapseln bis hin zu Zündmechanismen, sagte Armeesprecher Daniel Reist auf Anfrage. Dieses Material werde in einem speziellen Munitionsmagazin gelagert, das dickere Wände und mehr Sicherung habe.

Für die Armee sei es ein grösserer Fall, hielt Reist fest. Es könne sich um einen Diebstahl, um eine fehlerhafte Beladung der Munitionskisten oder um einen Fehler in der Buchhaltung handeln. Die Militärjustiz sei nun am untersuchen.

Handgranaten gestohlen

Aufsehen erregt hatte vor knapp vier Jahren der Diebstahl von zwölf Explosiv-Übungshandgranaten in der Infanterie-Rekrutenschule 11 bei Gossau SG. Der Ende November 2012 auf dem Schiessplatz für das Munitionsdepot verantwortliche Mann musste sich vor der Militärjustiz verantworten.

Im März 2014 wurde der Obergefreite vom Militärgericht 7 in Chur zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 15 Monaten und zu einer bedingten Geldstrafe von 10 Tagessätzen zu 30 Franken verurteilt. Zudem wurde der Mann aus der Armee ausgeschlossen. Für das Militärgericht stand fest, dass er die zwölf Handgranaten gestohlen und Steine in die Munitionskiste gelegt hatte.

In zweiter Instanz wurde der Mann jedoch freigesprochen. Der Fall ist nach wie vor nicht rechtskräftig und vor dem Militärkassationsgericht hängig, wie ein Sprecher der Militärjustiz auf Anfrage sagte.

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