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Nationale Volksinitiative in Genf gegen Passivrauchen lanciert

(Keystone-SDA) Eine Gruppe von Genfer Bürgern hat am Montag gleich zwei eidgenössische Volksinitiativen lanciert: Eine gegen das Passivrauchen und eine zum Schutz der Raubtiere in der Schweiz.

In ihrer Initiative gegen das Passivrauchen verlangt eine Gruppe um Jean Barth, Fumoirs grundsätzlich zu verbieten. Ausserdem soll das Rauchen an allen geschlossenen Orten, die der Öffentlichkeit zugänglich sind, nicht mehr gestattet sein.

Ausnahmen sollen dort zur Anwendung kommen, wo die Menschen nicht in der Lage sind, zum Rauchen nach draussen zu gehen – etwa in Gefängnissen oder in Heimen.

Laut den Initianten soll zudem das Rauchen gar an bestimmten öffentlichen Orten verboten werden, um Kranke, Kinder oder ältere Leute zu schützen. Dazu soll innerhalb eines bestimmten Umkreises um Spitäler, Kinderkrippen oder Altersheime ein Rauchverbot herrschen.

Keine Verbindung zur Lungenliga

“Wir wollen den gleichen Schutz für alle”, sagte Barth am Montag an einer Medienkonferenz. Denn das aktuelle nationale Gesetz erlaubt Fumoirs. Zudem haben kleinere Restaurationsbetriebe mit höchstens 80 Quadratmetern Fläche die Möglichkeit, beim Kanton eine Bewilligung als Raucherbetrieb zu beantragen.

Die Lungenliga, deren eidgenössische Initiative “Schutz vor Passivrauchen” am 23. September zur Abstimmung kommt, “nimmt die Lancierung dieser Initiative zur Kenntnis”, wie sie in einem Communiqué schreibt. “Die Forderung nach einem Rauchverbot draussen geht zu weit.” Die Lungenliga wolle ihrerseits das Rauchen draussen oder in Privaträumen nicht reglementieren.

Die Organisation hält ausserdem fest, dass sie in keiner Verbindung zu den Initianten stehe und von ihnen auch nie kontaktiert worden sei.

Schutz für den Wolf

Ebenfalls am Montag lancierte Barth eine zweite eidgenössische Volksinitiative – zum Schutz von Raubtieren wie Wölfen, Bären und Luchsen. So etwa sollen diese Tiere nicht mehr gejagt werden dürfen.

Das Initiativkomitee hat nun 18 Monate Zeit, 100’000 gültige Unterschriften für jede der beiden Initiativen zu sammeln. Barth, der schon mehrere kantonale Initiativen lanciert hatte – darunter eine gegen Passivrauchen -, hat bis anhin noch keine Abstimmung verloren.

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