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Netanjahu will mit Abbas verhandeln “bis weisser Rauch aufsteigt”

(Keystone-SDA) Jerusalem – Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich zu fortlaufenden Friedensgesprächen mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas bereit erklärt. Netanjahu erklärte am Sonntag in einer Stellungnahme, er wolle mit Abbas verhandeln “bis weisser Rauch aufsteigt”.
Dies ist eine Anspielung an den weissen Rauch, der über dem Vatikan zu sehen ist, wenn ein neuer Papst gewählt wurde. Zuvor hatte Abbas erklärt, ein Friedensabkommen sei innerhalb von zwei Monaten möglich, wenn Israel ernsthaft verhandle. Die Friedensgespräche liegen seit drei Monaten auf Eis.
Die Palästinensern fordern von Israel einen Stopp des Siedlungsbaus, bevor sie an den Verhandlungstisch zurückkehren. Netanjahu hat das abgelehnt.
Nach einem Angriff auf israelische Soldaten an einem Kontrollpunkt wurde unterdessen im Westjordanland ein Palästinenser erschossen. Palästinensische Sicherheitskräfte erklärten, die Truppen hätten den Mann, einen Arbeiter Mitte 20, am Sonntagmorgen an dem Kontrollpunkt im Jordantal nicht durchgelassen. Daraufhin habe er die Soldaten mit einer Flasche angreifen wollen und sei erschossen worden.
Die israelischen Streitkräfte untersuchten den Tod einer Palästinenserin bei einer Demonstration im Westjordanland. Palästinensische Ärzte erklärten, die 36-Jährige habe bei einem Protest gegen die Sperranlage in der Ortschaft Bilin Tränengas eingeatmet.
Die genauen Umstände waren nicht klar. Der behandelnde Arzt in Ramallah sagte, die Frau habe an Asthma gelitten. Ihre Eltern bestreiten das. In einigen Berichten hiess es, die Frau sei nach einer kurzen Behandlung aus dem Spital entlassen worden und wenig später gestorben.

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