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Neue Grossanlagen für Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen

(Keystone-SDA) In der Schweiz sind zwei Grossanlagen für die Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen in Betrieb gegangen. In Neudorf SO schloss die Migros das nach ihren Angaben leistungsstärkste Schweizer Solarkraftwerk ans Netz an. In Zürich wurde das landesweit grösste Vergärwerk eröffnet.

Die Anlage in Neuendorf produziert Strom für rund 1300 Haushalte und weist eine Gesamtleistung von 5,21 Megawatt Peak (MWp) aus. Der Jahresertrag wird auf 4,84 Gigawatt Stunden (GWh) beziffert. Der Solarstrom fliesst ins öffentliche Stromnetz, wie die Migros am Dienstag mitteilte.

Die Gesamtfläche der Panels von 32’000 Quadratmetern entspricht einer Fläche von rund 123 Tennisplätzen. Die Photovoltaik-Module stammen aus China, die Wechselrichter aus der Schweiz. Die Anlage kostete 11 Millionen Franken.

Allein um die Fläche, bleibt die Solaranlage auf dem Palexpo-Gebäude in Genf mit 15’000 Panels auf über 45’000 Quadratmetern die grösste im Land. Doch die Anlage in Genf kann lediglich 4,2 Gigawattstunden Strom im Jahr erzeugen.

Biogas-Aufbereitung im Vergärwerk

In Zürich wurde ebenfalls am Dienstag das landesweit grösste Vergärwerk mit Biogas-Aufbereitung eröffnet. In der Anlage werden Küchen- und Gartenabfälle zu Biogas verarbeitet, das ins Netz der Erdgas Zürich eingespiesen wird. Jährlich können künftig über 25’000 Tonnen Bioabfall verwertet werden.

Bis Mitte 2015 wird die Biogasaufbereitung noch mit einer Teillast von rund 50 Prozent der Energieproduktion betrieben. Bei voller Auslastung produziert das Gärwerk rund 5,3 Millionen Kubikmeter Biogas, das weitgehend klimaneutral produziert wird. Die Menge entspricht einem Heizenergiebedarf von rund 5000 Wohnungen.

Erneuerung im Windpark

Im grössten Windpark der Schweiz auf dem Mont-Crosin im Berner Jura begannen derweil die Bauarbeiten für den Ersatz der vier ältesten Windturbinen durch vier leistungsstärkere Turbinen der neusten Generation. Damit will der Berner Energiekonzern die jährliche Produktion seiner Anlage von 40 auf gut 55 Kilowattstunden erhöhen.

Mengenmässig entspreche dies etwa dem Jahres-Strombedarf aller Haushaltungen im Berner Jura, schreibt die BKW in einer Mitteilung vom Dienstag. Der Turbinen-Ersatz kostet rund 17 Millionen Franken.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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