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Nord- und Südkorea beginnen Gespräche über Sonderwirtschaftszone

(Keystone-SDA) Nord- und Südkorea haben am Samstag Gespräche über eine Wiedereröffnung ihrer gemeinsamen Sonderwirtschaftszone Kaesong begonnen. Beide Staaten wollen die im April vom Norden geschlossene Zone wieder öffnen.

Das teilte das Wiedervereinigungsministerium in Seoul mit. Wegen technischer Probleme verzögerte sich der Start der Verhandlungen im Grenzort Panmunjom zunächst um zwei Stunden, bis die Telefonverbindung zum Süden wieder repariert war.

Es wird erwartet, dass der Süden schriftliche Garantien von Pjöngjang fordert, dass dieses nicht noch einmal Kaesong schliessen wird. Dies dürfte jedoch für den Norden nur schwer zu akzeptieren sein, der Seoul mitverantwortlich für die vorübergehende Schliessung macht.

Am Mittwoch hatte Nordkorea eine Hotline zwischen beiden Staaten wieder in Betrieb genommen. Zudem kündigte Pjöngjang an, südkoreanische Geschäftsleute dürften Kaesong besuchen, um Vorkehrungen gegen mögliche Schäden an ihren Fabriken in der Regenzeit zu treffen.

Zuvor hatten zahlreiche südkoreanische Firmen gedroht, sich wegen der politischen Konflikte dauerhaft aus der Sonderwirtschaftszone zurückzuziehen. Der Industriekomplex liegt grenznah auf nordkoreanischem Territorium.

Symbol für Annäherung

Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel hatte sich im Frühjahr zugespitzt. Neben der Androhung von Atomangriffen auf die USA und Südkorea schloss Pjöngjang im April dann Kaesong, das wichtigste Symbol für eine Annäherung der beiden koreanischen Staaten aus früheren Jahren.

Die südkoreanischen Mitarbeiter, die dort 120 Firmen betreiben, wurden abgezogen. Der Komplex ist nicht nur Arbeitsplatz für zehntausende Nordkoreaner, sondern für das Land auch eine wichtige Einnahmequelle für Devisen.

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