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Norwegen stellt Hilfszahlungen für Griechenland ein

(Keystone-SDA) Norwegen will vorerst alle weiteren finanziellen Hilfszahlungen an das hochverschuldete Griechenland stoppen. Grund sei, dass Griechenland seinen Verpflichtungen nicht nachkomme, sagte der norwegische Aussenminister Jonas Gahr Store am Donnerstag vor dem Parlament.

Norwegen sehe sich deshalb gezwungen, die Zahlungen an Griechenland bis auf Weiteres einzustellen. Er sei “traurig” über die Entscheidung, weil er die Situation in Griechenland nicht verschlimmern wolle, Norwegen habe aber keine andere Wahl.

Norwegen ist zwar kein EU-Mitglied, gehört aber zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR). Über diesen zahlt das Land Gelder, um einen Ausgleich für wirtschaftliche und soziale Unterschiede in Europa zu schaffen.

Wie die EWR-Mitglieder Island und Liechtenstein vermute das Land, dass seine Finanzhilfen an Griechenland nicht an die vorgesehenen Empfänger gingen, berichtete die norwegische Nachrichtenagentur NTB.

Demnach kommt Athen nicht seiner Verpfichtung nach, im Rahmen der Finanzhilfe vorgesehene Projekte zu 50 Prozent mit eigenen Geldern zu finanzieren. Von den norwegischen Finanzhilfen von 248 Millionen Kronen (39 Millionen Franken), die ursprünglich für Griechenland vorgesehen waren, seien deshalb bislang lediglich 13 Millionen ausgezahlt worden, berichtete NTB. Der Rest bleibe nun eingefroren.

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