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Norweger übernehmen Aargauer Bürostuhl-Hersteller Giroflex

Der norwegische Möbelkonzern Flokk hat den Bürostuhl-Hersteller Giroflex mit Sitz in Koblenz AG (Bild) übernommen. Die Zukunft des Produktionsstandorts ist noch ungewiss. Screenshot/Giroflex sda-ats

(Keystone-SDA) Der Bürostuhl-Hersteller Giroflex in Koblenz AG kommt in ausländische Hände. Der norwegische Möbelkonzern Flokk hat das Aargauer Traditionsunternehmen übernommen. Für den Produktionsstandort mit 200 Mitarbeitenden besteht keine Garantie.

Mit dem Zusammenschluss werde das neue Unternehmen zum grössten Hersteller für Bürostühle und Arbeitsplatzbestuhlung in Europa, heisst es in einer Medienmitteilung. Der Name Giroflex werde als eigenständige Marke im Flokk-Portfolio bestehen bleiben.

Der Möbelkonzern Flokk übernahm per 13. Juli alle Aktien des Schweizer Herstellers sowie aller Gruppengesellschaften. Die Parteien vereinbarten Stillschweigen zum Verkaufspreis.

Das Traditionsunternehmen in Koblenz am Rhein an der Grenze zu Deutschland erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von 45,5 Millionen Franken. Knapp 90 Prozent des Umsatzes wurde nach eigenen Angaben in der Schweiz, Deutschland, Belgien sowie in den Niederlanden und Österreich erzielt.

Flokk mit Hauptsitz in Oslo ist Marktführer in Skandinavien und in Nordeuropa. Die Gruppe beschäftigt 620 Mitarbeitende und erzielte 2016 einen Umsatz von 1,3 Milliarden Franken. Eigentümerin von Flokk ist seit Oktober 2014 das Private-Equity-Unternehmen Triton.

Aargauer Standort auf Prüfstand

Der Kauf durch Flokk eröffne neue Möglichkeiten für Giroflex, wird Frank Forster, CEO von Giroflex, in der Medienmitteilung zitiert. Als Teil einer grösseren Gruppe könnten das Verkaufsgebiet erweitert und neue Wachstumschancen erschlossen werden.

Die Auswirkungen der Übernahmen für die rund 200 Mitarbeitenden in Koblenz sind noch ungewiss. Bis zum heutigen Zeitpunkt bestehe keine Standortgarantie, sagte Forster in einem Interview mit der Regionalzeitung “Die Botschaft”.

Im Rahmen einer gemeinsamen Analyse werde bis Ende Jahr geklärt, wie der Standort mittel- und langfristig weiter bestehen könne. Auch die Arbeitsplätze seien Gegenstand der Analyse. Die gesamte Branche befinde sich seit 2009 aufgrund der starken Fragmentierung sowie des anhaltenden Kosten- und Konkurrenzdrucks in einer Konsolidierungsphase.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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