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Obama bei Jintao: Zusammenarbeiten trotz Differenzen

(Keystone-SDA) Peking – US-Präsident Barack Obama hat in Peking seine Gespräche mit dem chinesischen Staats- und Parteichef Hu Jintao fortgesetzt. Nach der offiziellen Begrüssungszeremonie für den Staatsbesuch kamen die beiden Staatsmänner in der Grossen Halle des Volkes zusammen.
Am Vorabend hatte Hu Jintao im Staatsgästehaus ein Essen für den US-Präsidenten und seine Delegation gegeben. Im Mittelpunkt ihrer Gespräche stehen die zunehmenden Handelsspannungen, Sorgen der Chinesen über Protektionismus sowie gegenseitige Vorwürfe wegen Dumping.
Obama wollte auch die unterbewertete chinesische Währung ansprechen, die aus amerikanischer Sicht die chinesischen Exporte künstlich verbilligt. Die chinesische Regierung ihrerseits ist angesichts der Wirtschaftskrise in den USA besorgt über die Sicherheit ihrer Investitionen in US-Schatzanleihen.
China ist mit seinen gigantischen Devisenreserven von insgesamt mehr als zwei Billionen US-Dollar der grösste Kreditgeber der USA und hat rund zwei Drittel davon in US-Dollar angelegt.
Die chinesische Bankenaufsicht kritisierte die USA überraschend deutlich wegen des niedrigen Dollars und ihrer Niedrigzinspolitik, die zu “massiven Spekulationen” an Aktien- und Immobilienmärkten in der Welt geführt habe. Es gebe damit “unvermeidbare Risiken” für eine Erholung der Weltwirtschaft.
US-Handelsminister Gary Locke hatte am Vortag in einer Rede vor Wirtschaftsvertretern in Peking chinesische Kritik an Protektionismus entschieden zurückgewiesen.

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