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Orascom schreibt 19 Millionen Franken Verlust

(Keystone-SDA) Der Bau- und Hotelkonzern Orascom findet nicht aus den roten Zahlen. Nach Jahresverlusten 2011 und 2012 startet das schweizerisch-ägyptische Unternehmen auch ins laufende Geschäftsjahr mit einem Fehlbetrag.

Im ersten Quartal weist Orascom einen Verlust von 19,1 Mio. Franken aus, fast fünfmal mehr als im Vorjahresquartal. Als Grund für den schlechten Start macht Orascom unter anderem Wechselkurseffekte verantwortlich. In Dollar gehaltene Kredite in Ägypten hätten 6,7 Mio. Franken zum Verlust beigetragen, teilte der Konzern am Dienstag mit. Auf die Magen drückte bei Orascom auch die geringere Bautätigkeit in Ägypten und Oman.

Der Bruttogewinn sackte um 63,1 Prozent auf 2,8 Mio. Franken ab. Die Bruttomarge schmolz von 12,1 Prozent auf 4,8 Prozent, wie es in der Mitteilung weiter heisst.

Auch den Umsatz konnte das Unternehmen nicht halten. Insgesamt erwirtschaftete Orascom mit den Hotels sowie dem Immobilien- und Bausegment 57,9 Mio. Franken und damit 7,8 Prozent weniger als in den ersten drei Monaten des Vorjahres.

Der Rückgang sei hauptsächlich auf weniger verkaufte und ausgelieferte Immobilieneinheiten im Oman und Ägypten zurückzuführen, schreibt der Konzern.

Mehr verdient mit den Hotels

Ein kleiner Lichtblick stellte das Segment Hotels dar, welches rund 60 Prozent zum Gesamtumsatz beiträgt. Der Umsatz wuchs hier um 2,3 Prozent auf 34,9 Mio. Franken. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 4,2 Prozent auf 8,1 Mio. Franken.

Wie Orascom festhält, stieg die Auslastung der insgesamt 6654 Hotelzimmer von 52 auf 56 Prozent. Insbesondere die Destinationen am Roten Meer hätten dabei eine stärkere Performance gezeigt. Allerdings ist der Ausblick vage. Insgesamt bleibe die Vorhersehbarkeit der Entwicklung in den Hotels für den Rest des Jahres niedrig, schreibt der Konzern.

Wenig erhellend sind die Zahlen im Segment Bau und Immobilien: der Umsatz sank um 29,2 Prozent auf 11 Mio. Franken. Das operative Segmentergebnis (Ebitda) fiel aufgrund der oben genannten schwächeren Verkäufe auf minus 5,1 Mio. Franken.

Kostensenkungsprogramm angekündigt

Orascom reagiert auf die negativen Zahlen unter anderem mit einem Kostensenkungsprogramm, das gemäss eigenen Angaben bereits im ersten Quartal gestartet wurde. Damit soll die Kostenbasis in den nächsten 2 bis 3 Jahren um 40 bis 45 Mio. Franken gesenkt und so die finanzielle Situation des Konzerns verbessert werden. Orascom hat einen Schuldenberg von 525 Mio. Franken.

Der Konzern will sich zudem von nicht-strategische Aktiven trennen und sich wie bereits angekündigt vermehrt auf die Kerndestinationen Ägypten, Oman und Montenegro konzentrieren.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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