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Otto Ineichens Stiftung Speranza wird 2015 aufgelöst

(Keystone-SDA) Die Luzerner Stiftung Speranza, die Menschen bei der Integration auf dem Arbeitsmarkt hilft, wird 2015 aufgelöst. Das Projekt des verstorbenen Luzerner Unternehmers und FDP-Nationalrats Otto Ineichen habe seine Mission erfüllt, erklärt die Stiftung.

Speranza wird per 31. Juli 2015 aufgelöst. 20 für die Stiftung tätige Personen wie Lehrer, Sozialarbeiter und Administrativkräfte müssen einen neuen Job suchen. Stiftungsratspräsident Mark Ineichen – der Sohn des Speranza-Gründers – bestätigte am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur sda Informationen der “Neuen Luzerner Zeitung”.

Die 2008 gegründete Stiftung habe ihr Ziel erreicht, sagte Ineichen. Inzwischen seien viele neue staatliche Angebote hinzugekommen, die das gleiche Ziel verfolgten. Ausserdem habe sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt geändert, sagte der CEO der Warenhauskette Otto’s. Früher seien Lehrstellen gesucht worden, heute suche man qualifizierte Lehrlinge.

Die Erfolge der Stiftungsprojekte seien an seinen Vater gekoppelt gewesen, der als Politiker über die nötigen Kontakte verfügt habe, sagte Ineichen. Er selber allerdings sei Unternehmer und lebe in einer anderen Welt.

Mark Ineichen will gemäss eigenen Angaben eine neue Stiftung unter dem Namen Ineichen Foundation gründen. Diese soll pro Jahr unbürokratisch einen hohen sechsstelligen Betrag an Personen zur Verfügung stellen, die unverschuldet in Not geraten seien.

Angebote nach Tod veräussert

Die Stiftung Speranza bietet unter anderem Auszeitkurse für auffällige und leistungsschwache Schüler, veranstaltet Bewerbungstrainings und vermittelt Unternehmer an Schulklassen.

Weitere Projekte waren die Gründung von Kindertagesstätten in Aarau und Beromünster sowie ein Projekt, das über 50-Jährigen den beruflichen Wiedereinstieg erleichtern sollte. Nach eigenen Angaben schuf Speranza in Zusammenarbeit mit Unternehmen über 10’000 Lehrstellen für leistungsschwache Schüler.

Das jährliche Budget der Stiftung liegt bei rund zwei Millionen Franken. Der Grossteil des Geldes stammt von der Familie Ineichen und anderen privaten Investoren. Der Kanton Luzern beteiligte sich mit bis zu maximal 400’000 Franken an den Projekten.

Im Jahr 2006 rief der Gründer der Ladenkette Otto’s, FDP-Nationalrat Otto Ineichen, den Verein Speranza ins Leben. 2008 wurde daraus eine Stiftung. Im Juni 2012 starb Ineichen kurz vor seinem 71. Geburtstag an einem Herzversagen. Danach übernahm sein Sohn Mark die Leitung. Er reduzierte die Angebote und suchte für einzelne Projekte neue Trägerschaften.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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