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Pablo Brägger und Oliver Hegi kämpfen am Reck um die Medaillen

(Keystone-SDA) Nach Bronze von Giulia Steingruber am Sprung bietet sich dem STV zum Abschluss der WM in Montreal die nächste Medaillenchance. Pablo Brägger und Oliver Hegi gehören am Reck zu den Mitfavoriten.

Es sind aufregende Tage für den Schweizerischen Turnverband in Montreal. Sieben Finalplätze an einer WM, das beste WM-Ergebnis eines Schweizer Mehrkämpfers seit Urzeiten, das geglückte Comeback von Giulia Steingruber auf internationaler Bühne mit dem sensationellen Gewinn der Bronzemedaille am Sprung. Und der Höhepunkt folgt möglicherweise erst noch. Zum Abschluss der WM kämpfen Pablo Brägger und Oliver Hegi am Reck um die Medaillen.

Die Ausgangslage ist vielversprechend. Als Zweiter und Vierter der Qualifikation treten Brägger und Hegi zum Final an, als einzige Nation stellt die Schweiz am Königsgerät mit dem Gold- und Silbermedaillengewinner der Europameisterschaften in Cluj-Napoca zwei Finalisten. Keiner turnte schwieriger als Brägger, nur der Russe David Beljawski turnte schöner als Hegi. “Sie haben gute Chancen, eine Medaille zu machen”, ist Felix Stingelin, der Chef Spitzensport des STV, überzeugt.

Brägger untermauerte mit Platz 12 im Mehrkampffinal, dass seine Form stimmt – trotz einer leichten Erkältung, mit der er und seine Teamkollegen in den Tagen von Montreal zu kämpfen hatten. Der 24-Jährige aus Oberbüren ist sich der verheissungsvollen Ausgangslage am Reck bewusst. “Sich auf die Rangierung zu fokussieren und versuchen, den zweiten Rang der Qualifikation zu bestätigen, bringt aber nichts. Damit macht man sich nur kaputt.”

Zu seinem ersten Auftritt in einem WM-Gerätefinal kommt Brägger bereits eine gute Stunde vor dem abschliessenden Showdown am Reck. Am Barren tritt er als Achter der Qualifikation allerdings nur als krasser Aussenseiter auf die Medaillen an. “Ich kann nur gewinnen.”

Das Gefühl, in einem WM-Gerätefinal zu stehen, kennt Oliver Hegi. Der Aargauer qualifizierte sich bereits 2015 für den Reckfinal, in dem nach einem Sturz nur 7. Rang resultierte. “Nun versuche ich ruhig zu bleiben, das ist mir in Glasgow leider nicht gelungen”, so Hegi. Daran denken, was möglich ist, will er nicht. “Ich konzentriere mich auf meine Übung.”

Über die guten Klassierungen von ihm und Brägger im Vorkampf zeigte sich Hegi überrascht. Einige der Medaillenanwärter wie Kohei Uchimura, Andreas Brettschneider, Sam Mikulak, Lin Chaopan oder Manrique Larduet waren bereits in der Qualifikation auf der Strecke geblieben. Das Reck verzeiht keine Fehler.

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