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Pakistan: Hilfe für Flutopfer kommt mit Eseln und Schaufeln

(Keystone-SDA) Berlin – Die Folgen der Überschwemmungen in Pakistan sind nach Einschätzung des UNO-Sondergesandten Jean-Maurice Ripert weitaus schlimmer als erwartet. Die Auswirkungen der Katastrophe, etwa auf die Wirtschaft, seien “viel verheerender” als beispielsweise bei einem Erdbeben.
Die Folgen der Überschwemmungen in Pakistan sind nach Einschätzung des UNO-Sondergesandten Jean-Maurice Ripert weitaus schlimmer als erwartet. Die Auswirkungen der Katastrophe, etwa auf die Wirtschaft, seien “viel verheerender” als beispielsweise bei einem Erdbeben.
Von den inzwischen seit fast zwei Wochen andauernden Überschwemmungen sind rund 15 Millionen Menschen betroffen. “Es sind die schlimmsten Überflutungen aller Zeiten in Pakistan”, sagte Ripert am Montag dem deutschen Fernsehsender ARD.
Bisher kamen in Pakistan mindestens 1600 Menschen in den Fluten ums Leben. Angesichts der Katastrophe ersuchte die pakistanische Regierung um internationale Hilfe.
Ripert sagte, er werde den UNO-Mitgliedstaaten von der Katastrophe berichten und hoffe auf Gelder für die Hilfe und den Wiederaufbau in den Flutgebieten. Nötig sei nun eine “langfristige Anstrengung”.
Schlechtes Wetter fesselte in den Hochwassergebieten Pakistans die Rettungshelikopter am Boden. Den Helfern blieb am Montag nichts anderes übrig, als mit Eseln und Maultieren oder zu Fuss Lebensmittel zu den Menschen im Swat-Tal nordwestlich der Hauptstadt Islamabad zu bringen.
“In die meisten Orte im Swat-Tal kommen wir nicht”, sagte Maurizio Giuliano von der UNO. Hilfsgüter könnten wegen der Zerstörung vieler Strassen nicht zu den verzweifelten Flutopfern gebracht werden. Die Zahl der Toten erhöhte sich auf mehr als 1600. Mehr als zwei Millionen Menschen sind obdachlos geworden.
Unterdessen setzte das Militär die Hilfsoperationen fort. Wo es das Wetter erlaubte, wurden Menschen und auch Vieh mit Helikoptern ausgeflogen.
In manchen Gebieten erweisen sich die Islamisten als Retter in der Not und gewinnen so bei der Bevölkerung Ansehen. Sie sammeln Spenden und bieten warme Mahlzeiten sowie Medikamente an.

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