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Peter Hasler bleibt Spitalratspräsident des Unispitals Zürich

(Keystone-SDA) Der frühere Arbeitgeberpräsident Peter Hasler bleibt Spitalratspräsident des Universitätsspitals Zürich (USZ). Der Versuch der SVP, den 65-Jährigen aus dem Amt zu werfen, scheiterte am Montag im Zürcher Kantonsrat deutlich.

Die SVP machte geltend, Hasler bekleide mit dem Post- und dem Spitalratspräsidium zwei Ämter, die ihn stark forderten. Es sei falsch, einen Mann an der Spitze zu haben, der nicht seine ganze Kraft dem USZ zur Verfügung stellen könne, sagte Gesundheitsspezialist Willy Haderer (SVP, Unterengstringen).

Hasler war 2006 nach der Verselbständigung des Unispitals von der damaligen Gesundheitsdirektorin Verena Diener (GLP) für den Posten des Spitalratspräsidenten ausgesucht worden. Gegen seine Wahl gab es schon damals Widerstand seitens der SVP. Sie wollte keinen “Verbandsfunktionär ohne Hintergrundwissen in dieser wichtigen Funktion”.

Diesmal warf die SVP Hasler vor, er habe das Hauptziel, das man ihm und dem Spitalrat gestellt habe, nach vier Jahren nicht erreicht. Es sei am Unispital keine Ruhe eingekehrt. Die Situation habe sich noch zugespitzt. Die Querelen und Intrigen hätten noch zugenommen.

Kein Führungsvakuum schaffen

Vorbehalte gegen den Spitalrat brachten auch SP und Grüne vor. Sie griffen aber nicht Hasler an, sondern den Spitalrat insgesamt. Dieser engagiere sich zu wenig, sagte die SP-Sprecherin. Einen Mann an der Spitze auszuwechseln, mache den Spitalrat nicht besser und nicht schlechter. Auch die Grünen teilten diese Einschätzung.

Nicht alles, was schief laufe am Unispital könne Hasler angelastet werden, meinten auch die Freisinnigen. Das strategische Führungsorgan ausser Kraft zu setzen, wäre ein “klassischer Schildbürgerstreich der Politik”, betonte deren Sprecher.

Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger (FDP) wies darauf hin, der Regierungsat habe den USZ-Spitalrat für eine neue Amtszeit gewählt in der Überzeugung, die richtigen Leute seien darin vertreten. Der Spitalrat habe in den vergangenen vier Jahren gute Arbeit geleistet und mutige Entscheide gefällt. Dass solche nicht allen passten, liege in der Natur der Sache.

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