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PKK-Rebellen kehren friedlich in die Türkei zurück

(Keystone-SDA) Erbil/Istanbul – Als Zeichen des Friedens haben acht Rebellen der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK den bewaffneten Kampf aus dem Nordirak gegen die Türkei aufgegeben.
Zusammen mit 26 türkisch-kurdischen Flüchtlingen aus dem Lager Machmur folgten die Bewaffneten einem Aufruf des seit mehr als zehn Jahren inhaftierten PKK-Führers Abdullah Öcalan und kehrten über den Grenzübergang Habur friedlich in die Türkei zurück. Dort hätten sie sich den Behörden gestellt, berichteten türkische Fernsehsender.
Mit dem Schritt will die PKK der türkischen Regierung unter Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan Gelegenheit zu einer friedlichen Lösung des Konflikts geben, wie PKK-Vertreter erklärten.
“Der türkische Staat muss dies als Chance sehen. Unsere Mission soll einen dauerhaften Frieden bringen”, sagte der Sprecher der Gruppe, Serif Gencdag. Kurdische Politiker erwarten, dass die PKK-Leute möglichst umgehend auf freien Fuss kommen.
Ankara signalisiert seit einigen Monaten, dass die kurdische Volksgruppe mehr Rechte erhalten soll. “Wir können nicht bis Ende des Jahres warten. Das ist zu spät. Wir können in diesem Prozess mit dem beginnen, was schon umsetzbar ist”, hatte Erdogan gesagt.
Er lehnte aber eine direkte Zusammenarbeit mit Öcalan und seiner PKK weiter kategorisch ab. In dem Konflikt zwischen der PKK und der türkischen Armee sind nach offiziellen Angaben aus Ankara bisher etwa 35’000 Menschen getötet worden.
In der Türkei gehören rund 20 Prozent der Bevölkerung und damit bis zu 15 Millionen Menschen der kurdischen Volksgruppe an.
Tausende türkische Kurden sind während des bewaffneten Konflikts in den kurdischen Nordirak geflohen und leben dort in Flüchtlingslagern.

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