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Polizei geht mit Gummigeschossen gegen Anti-WEF-Demonstranten vor

(Keystone-SDA) Bei der Anti-WEF-Demonstration in Davos ist es am Samstagnachmittag zu Ausschreitungen zwischen gewalttätigen Demonstranten und der Polizei gekommen. Ein Grossaufgebot von Sicherheitskräften setzte Wasserwerfer und Gummischrot ein.

Mindestens eine Unbeteiligte wurde durch ein Gummigeschoss am Arm leicht verletzt und musste ärztlich behandelt werden, wie Polizeikommandant Beat Eberle am Abend vor den Medien in Davos sagte. Mehrere mutmassliche Krawallmacher wurden kurzfristig festgehalten und registriert.

Beim Bahnhof Davos Dorf befanden sich zum Zeitpunkt der Ausschreitungen zahlreiche Passanten und Skifahrer, die unverhofft in die Krawalle gerieten.

Dennoch sprach Eberle von einem verhältnismässigen Einsatz der Sicherheitskräfte. Rund 20 bis 30 Chaoten hätten Flaschen und Schottersteine geworfen und versucht, in die WEF-Sperrzone einzudringen.

Höhere Gewaltbereitschaft

Sie liessen hätten sich auch durch den Einsatz von Wasserwerfern nicht beruhigen lassen. Gummischrot sei nötig gewesen, um die Chaoten einzukesseln und zu verhindern, dass diese sich im Dorf verteilen und weitere Angriffe lancieren konnten.

Der Davos Landammann Hans Peter Michel, der selbst von einem Gummigeschoss gestreift wurde, betonte, dass die Mehrheit der rund 120 Demonstranten friedlich gewesen sei. Allerdings sei das Gewaltpotenzial mancher Leute dieses Mal höher gewesen, als in anderen Jahren. Organisiert worden war die bewilligte Manifestation von den Davoser Grünen und den JUSO Graubünden.

Behörden relativieren Feuerwerksexplosion

Die Bündner Regierungsrätin Barbara Janom Steiner zog ansonsten ein positives Fazit zum diesjährigen Weltwirtschaftsforum WEF. Die Behörden relativierten die Explosion von Feuerwerkskörpern, die am Donnerstag an der Promenade für Aufregung gesorgt hatte.

Eberle gab erstmals präzise Details zur Störaktion von Linksaktivisten bekannt. Demnach wurden an der Hauswand des Posthotels zwei Feuerwerkskörper in einer Tasche per Zeitzünder zur Explosion gebracht. Dabei gingen Fensterscheiben zu Bruch, verletzt wurde niemand.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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