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Polizei nimmt Alpmitarbeiter wegen widersprüchlicher Aussagen fest

(Keystone-SDA) Beim Absturz einer Transportseilbahn in Innerthal im Kanton Schwyz sind am Wochenende ein Mann und seine Frau getötet worden. Deren einjährige Tochter überlebte das Unglück vom Samstag mit schweren Verletzungen. Der Alpmitarbeiter, der die Bahn bediente, wurde am Sonntag festgenommen.

Die Transportseilbahn fuhr am Samstag kurz nach Mittag von der Alp Bärlaui auf etwa 1000 Metern über Meer talwärts zum Wägitalersee. Aus unbekannten Gründen stürzte die Transportkiste nach rund 900 Metern ab.

Die 31-jährige Frau und ihr 38-jähriger Ehemann erlitten bei dem Aufprall und dem anschliessenden Absturz über eine mehrere Meter hohe Felswand tödliche Verletzungen. Ihre einjährige Tochter, die sich in einem Tragrucksack befand, wurde durch Äste und Gestrüpp vor dem Absturz über die Felswand bewahrt und überlebte schwer verletzt.

Widersprüchliche Aussagen

Der Unfallhergang wird von der Kantonspolizei Schwyz und der Staatsanwaltschaft March abgeklärt. Die Ermittlungen drehen sich neben der Absturzursache vor allem um die Frage, warum mit der Seilbahn trotz fehlender Zulassung Menschen transportiert worden waren.

Der Alpmitarbeiter, der die Bahn bediente, wurde festgenommen. Er habe bei der Befragung widersprüchliche Aussagen gemacht, sagte Florian Grossmann, Sprecher der Schwyzer Kantonspolizei, am Sonntag der Nachrichtenagentur sda. Es handle sich um einen ausländischen Staatsangehörigen. Weiter Angaben machte der Sprecher nicht.

Am Unglücksort ermittelte die Polizei am Sonntag weiter. Sie führte zudem weitere Befragungen durch. Ausserdem stand die Bergung der abgestürzten Transportkiste auf dem Programm.

Kleinkind ausser Lebensgefahr

Das verunglückte Mädchen befand sich am Sonntag weiter im Spital, aber nicht in Lebensgefahr, wie der Polizeisprecher weiter sagte. Für die spätere Betreuung des Vollwaisen stünden die Behörden mit den Angehörigen in Kontakt.

Bei den Todesopfern handelt es sich um einen Schweizer und seine kanadische Ehefrau. Die Familie lebte gemäss dem Polizeisprecher im Ausland und war ferienhalber in der Region.

Am Samstag standen zwei Dutzend Einsatzkräfte des Rettungsdienstes Lachen, der SAC-Sektion Zindelspitz und der Kantonspolizei Schwyz im Einsatz. An der Bergung und der Tatbestandsaufnahme waren auch zwei Rega-Helikopter und ein Helikopter der Kantonspolizei Zürich beteiligt.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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