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Polizei tappt weiter im Dunklen – keine Spur der Zwillinge

(Keystone-SDA) Noch immer fehlt jede Spur der seit dem 30. Januar vermissten 6-jährigen Zwillinge Alessia und Livia aus St-Sulpice VD: Die für die Suche verantwortlichen Ermittler aus Italien, Frankreich und der Schweiz haben sich am Mittwoch in Lausanne getroffen.

Neues hatte sich dabei jedoch kaum ergeben. Dies bestätigt auch Jean-Christophe Sauterel von der Waadtländer Kantonspolizei. “Die Polizei wird alles daran setzte, die Zwillinge zu finden”, sagte Polizeikommandant Jacques Antenen anlässlich einer Medienkonferenz. Kosten spielten dabei keine Rolle, betonte er. Damit reagierte Antenen auf entsprechende Kritik der Familie. Zahlen wollten die Verantwortlichen jedoch keine nennen.

Die Polizei konnte bis anhin mit Hilfe von Überwachungsbildern einen grossen Teil der Irrfahrt des 43-jährigen Vaters der Mädchen zwischen dem 30.Januar und dem 3. Februar nachzeichnen. Dabei waren Aufnahmen von Überwachungskameras bei diversen Zahlstellen auf der französischen Autobahn hilfreich.

Mädchen nicht in Frankreich gesehen

Anders sieht die Situation bei den vermissten Mädchen aus. Glaubwürdig ist lediglich eine Zeugenaussage, nach denen sich die beiden am Tag ihres Verschwindens gegen Abend in Genf aufgehalten hatten.

Zudem wurden die Zwillinge vermutlich in der Nacht vom 31. Januar auf den 1. Februar auf der Fähre von Marseille nach Korsika gesehen. Sauterel betont jedoch, dass es keine DNS-Spuren noch Aufnahmen gibt, welche die Anwesenheit der Zwillingen auf dem Schiff bestätigen. “Zudem gibt es keine Beweise dafür, dass sich die Zwillinge je auf französischem Territorium befunden haben”, ergänzte Philippe Albrand von der französischen Polizei.

Der Vater hingegen war am 1. Februar auf Korsika gesehen worden. Dort hatte er noch am gleichen Tag eine Fahrkarte für die Fähre zurück nach Marseille gekauft. In Marseille angekommen fuhrt er mit dem Auto weiter nach Nizza. Dann verliert sich seine Spur.

Das nächste Mal taucht er erst wieder am Donnerstag, 3. Februar, in Vietri sul Mar in der Nähe von Neapel auf. Er setzte seine Reise nach Cerignola fort, wo er sich am gleichen Tag gegen 23 Uhr vor den Zug warf.

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