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Produktion von Emmentaler Käse soll wieder mehr rentieren

(Keystone-SDA) Mit dem Käse Emmentaler AOP soll wieder mehr Geld verdient werden können. Ab 1. Juli schränkt die Sortenorganisation Emmentaler Switzerland die Produktionsmenge ein. Gleichzeitig wird das Pflichtenheft verschärft, um den Käse besser am Markt positionieren zu können.

Die Ausrichtung auf eine Premiumstrategie war eine Bedingung von Landwirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann, um die Mengensteuerung auch für Nichtmitglieder der Sortenorganisation verbindlich zu erklären. Nachdem deren Delegierte das Pflichtenheft Emmentaler AOP Mitte April verschärft und weitere Anpassungen ins Auge gefasst haben, stimmte der Bundesrat der Allgemeinverbindlichkeit zu.

Die Massnahme gilt vorerst für ein Jahr. Falls die Organisation Emmentaler Switzerland den Nachweis erbringen kann, dass sie erfolgreich an der Umsetzung der Premiumstrategie für Emmentaler gearbeitet hat, kann das Eidg. Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung die Gültigkeitsdauer um ein Jahr verlängern.

Die Mengenbeschränkung war erst im Mai 2012 aufgehoben worden. In der Folge wurde der Markt mit so viel Emmentaler überschwemmt, dass die Preise einbrachen. Diese sollen dank der Mengenbeschränkung und dem verschärften Pflichtenheft nun wieder markant anziehen.

Transparenz am Milchmarkt

Der Bundesrat hat auch Massnahmen verabschiedet, um den Milchmarkt weiter zu stabilisieren. Er hat den Standardvertrag für den Milchkauf und die Bestimmungen zur Segmentierung des Milchmarkts bis Mitte 2015 auch für Nichtmitglieder der Branchenorganisation Milch (BO Milch) für verbindlich erklärt.

Für alle Milchkäufe und -verkäufe müssen damit schriftliche Verträge abgeschlossen werden. Darin muss die Milchmenge nach ihrem Verwendungszweck unterteilt werden. Wird Milch in einem höheren Segment weiterverkauft, als sie eingekauft wurde, kann die BO Milch Bussen verhängen.

Da es weder eine Mengensteuerung noch einen verbindlichen Milchpreis gibt, dienen diese Massnahmen vor allem der Transparenz. Mit seinem Beschluss unterstütze der Bundesrat die Bestrebungen der BO Milch, den Milchmarkt weiter zu stabilisieren, heisst es in der Mitteilung.

Im Vergleich zu den letzten Jahren ist auf dem Milchmarkt inzwischen relative Ruhe eingekehrt. Die Aufhebung der Milchkontingentierung 2009 hatte zu einer wahren Milchschwemme geführt. Inzwischen geht die Menge wieder zurück, teilweise muss bereits Milch importiert werden.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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