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Rega fliegt 2011 so viele Einsätze wie noch nie

(Keystone-SDA) Ob ein verletzter Skifahrer im Hochgebirge gerettet oder eine abgestürzte Kuh auf einer Alp geborgen werden muss: Seit 60 Jahren bringt die Rettungsflugwacht (Rega) Hilfe aus der Luft. Im vergangenen Jahr war sie gefragt wie noch nie.

Rettungsaktionen der Rega seien heute häufig nicht mehr so spektakulär wie in den Anfangsjahren, sagte Stiftungsratspräsident Ulrich Graf am Mittwoch in Kloten vor den Medien. Stark gefordert gewesen sei die Luftrettungsorganisation jedoch im März beim Carunglück mit belgischen Kindern in Siders VS.

Am 16. März flog die Rega mit ihrer gesamten Ambulanzjet-Flotte in sechs Flügen insgesamt 14 verletzte Kinder und deren Angehörigen von Sitten nach Brüssel. Damit seien erstmals alle drei Rettungsjets gemeinsam an einem Einsatz beteiligt gewesen, sagte Graf.

Die Rega habe bei diesem Einsatz einmal mehr den Beweis erbracht, dass sie in der Lage sei, auch unerwartete Grossereignisse mit Bravour zu meistern. Die Luftrettungsorganisation sei nach wie vor gefragt und stehe auf einem grundsoliden Fundament, stellte Graf fest.

Mehr Nachtflüge

Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 14’240 Einsätze im In- und Ausland organisiert. Das waren 5,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Noch nie flog die Rega so viele Einsätze, um Menschen in Not zu helfen, wie Direktor Ernst Kohler ausführte.

Die Rettungshelikopter waren 10’797 mal, die drei Ambulanzjets 698 mal im Einsatz. Immer häufiger angefordert werde die Hilfe aus der Luft während der Nacht, heisst es im Geschäftsbericht. Die Helikopter fliegen heute jeden fünften Einsatz nach Einbruch der Dunkelheit.

In 326 Fällen wurden Patientinnen und Patienten mit Linienflugzeugen und in 28 Fällen mit gecharterten Flugzeugen transportiert. Die Zahl der aus dem Ausland in die Schweiz überführten Personen sank von 866 auf 838.

Am meisten aufgeboten wurde die Rega für den Transport von Kranken. Dahinter rangieren Einsätze bei Wintersport-, Verkehrs- und Arbeitsunfällen. Erst an fünfter Stelle folgen Bergunfälle. Die Bergungen bei Lawinenunglücken gingen wegen der schneearmen Wintermonate von 78 auf 27 zurück.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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