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Repräsentantenhaus-Vorsitzender will Trump vorerst nicht folgen

Der Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, der Republikaner Paul Ryan, gibt Donald Trump noch etwas Zeit. (Archivbild) KEYSTONE/EPA FILE/JIM LO SCALZO sda-ats

(Keystone-SDA) Einer der mächtigsten Politiker der US-Republikaner, Paul Ryan, verweigert dem voraussichtlichen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump bis auf Weiteres die Gefolgschaft. Trump müsse “zum jetzigen Zeitpunkt mehr tun muss, um die Partei zusammenzubringen”.

Der Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses schloss in einem Interview des TV-Senders CNN am Donnerstag aber nicht aus, die Kampagne des Immobilienmilliardärs zu einem späteren Zeitpunkt zu unterstützen. Er hoffe, dass er “dort hinkommen” werde, “das ist mein Ziel”.

Trump ist die Präsidentschaftskandidatur faktisch sicher, nachdem seine letzten verbliebenen Konkurrenten in den Vorwahlen in dieser Woche ausgestiegen waren. Der Quereinsteiger aus der Geschäftswelt hat angekündigt, dass er die Partei hinter sich vereinen wolle, nachdem in den vergangenen Monaten die Auseinandersetzung um die Kandidatur mit grosser Verbissenheit und mit viel Polemik geführt worden war.

Allerdings haben in den vergangenen Tagen schon mehrere prominente Republikaner dem Immobilienmogul die Gefolgschaft verweigert, darunter die früheren Präsidenten George Bush und George W. Bush.

Prinzipien der Partei zu eigen machen

Ryan sagte nun, Trump habe sich die Kandidatur “erarbeitet und verdient”. Doch reiche es nicht aus, wenn dieser sage, dass die Partei nun “vereint” sei. Er müsse sich die Prinzipien der Partei zu eigen machen “und einen Wahlkampf führen, auf den die Republikaner stolz sein können und der tatsächlich die Mehrheit der Amerikaner anspricht”. Dies ist es, was gebraucht werde, um die Partei zusammenzuführen.

Ryan ist als Vorsitzender des Repräsentantenhauses einer der mächtigsten Männer in Washington. In der Nachfolge des Präsidenten, sollte dieser kurzfristig wegen Tod, Krankheit oder aus anderen Gründen ersetzt werden müssen, steht er hinter dem Vizepräsidenten an zweiter Stelle.

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