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Rettungskapsel “Fénix” für Grubenarbeiter in Chile eingetroffen

(Keystone-SDA) Santiago de Chile – Das Ende des Grubendramas in Chile rückt näher. Die Bohrungen der Rettungsschächte für die seit mehr als sieben Wochen verschütteten Bergleute kommen gut voran. Am Wochenende traf die erste Rettungskapsel ein.
Mindestens einen Monat müssen die Männer aber noch durchhalten.
Die erste von insgesamt drei Rettungskapseln für die 33 verschütteten Bergleute steht bereit. In dem extrem engen Stahlbehälter “Fénix” sollen die Arbeiter wie in einem Lift einer nach dem anderen aus ihrem Verliess in 700 Meter Tiefe an die Oberfläche gezogen werden.
Bis dahin werden aber noch mehrere Wochen vergehen: Die Experten hoffen, dass einer der drei Rettungsschächte, die zurzeit gebohrt werden, Ende Oktober oder Anfang November fertig sein wird.
Zuerst werden die Geschicktesten, dann die Schwächsten und zuletzt die Stärksten gerettet, sagte der leitende Arzt des Bergungsteams, Jorge Díaz. Die Reihenfolge der Rettung biete sich an, um gleich zu Anfang von den ersten Geretteten Informationen über die Lage und den Verlauf der Fahrt an die Oberfläche zu bekommen.
Vorbereitung für AufstiegAuf den bis zu 30-minütigen Aufstieg in der engen Kapsel werden die Bergleute schon jetzt wie Kampfpiloten vorbereitet. Dabei gehe es vor allem um Muskelübungen, damit die Männer ihre Blutzirkulation verbessern können, wenn sie in der Kapsel eingezwängt sind, berichteten chilenische Medien.
Die Rettungskapseln, die von der Marine gebaut wurden, sind mit Sauerstoff, Licht, Trinkwasser und einer Gegensprechanlage ausgestattet. Zwei Helfer sollen zu Beginn der Rettungsaktion zu den Eingeschlossenen heruntergelassen werden. Sie sollen den Bergleuten die Kapsel erklären und beim Einsteigen helfen.
Die Bergleute sollen nach ihrer Rettung etwa eine bis eineinhalb Stunden mit jeweils zwei ihrer Angehörigen verbringen dürfen. Dann werden sie zu einer umfassenden Untersuchung in ein Spital gebracht.
“Sie müssen von Anfang an gegen das Sonnenlicht geschützt werden, sonst könnte die Netzhaut geschädigt werden”, sagte Gesundheitsminister Jaime Mañalich. Nach der langen Zeit in der Tiefe und der Fahrt in der engen Kapsel müsse auch mit Herzkreislaufproblemen gerechnet werden.

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