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Russische Sportler starten unter neutraler Flagge

(Keystone-SDA) Russische Sportler werden zu den Olympischen Winterspielen in Südkorea fahren und unter neutraler Flagge starten.

Das beschloss erwartungsgemäss die Olympische Versammlung als oberstes Organ der olympischen Bewegung in Russland am Dienstag in Moskau.

Der Beschluss sei einstimmig gefallen, meldete die Agentur Tass. Wegen des russischen Doping-Skandals hat das Internationale Olympische Komitee Russland für die Spiele in Pyeongchang ausgeschlossen. Dopingfreie russische Sportler und Mannschaften dürfen aber unter der neutraler Flagge starten.

“Alle Redner waren sich einig: Unsere Sportler sollten nach Südkorea fahren und dort Siege zum Ruhme Russlands erringen”, sagte Alexander Schukow, Präsident des Russischen Olympischen Komitees ROC, nach der Sitzung am Dienstag in Moskau. Etwa 200 russische Athleten könnten an den Spielen vom 9. bis 25. Februar teilnehmen.

Seit Verkündung der IOC-Strafen vergangene Woche war in Russland diskutiert worden, ob man die Winterspiele nicht boykottieren sollte. Die stolze Sportgrossmacht solle sich nicht herabwürdigen lassen, sagten nationalistische Politiker. Dagegen sagten die meisten Sportler, sie wollten ungeachtet der erschwerten Bedingungen starten.

Präsident Wladimir Putin hatte den Athleten die Reise nach Pyeongchang freigestellt. Das ROC will sowohl die Olympia-Teilnehmer unterstützen wie auch jene Sportler, die nicht fahren wollen oder nicht vom IOC eingeladen werden, sagte Schukow. Im erweiterten russischen Olympia-Kader mit 450 Namen hätten mehr als 400 Sportlerinnen und Sportlern keinerlei Doping-Geschichte, sagte Sportminister Pawel Kolobkow.

Der Erste Fernsehkanal Russlands kündigte an, olympische Wettbewerbe mit russischer Beteiligung doch zu übertragen. In einer ersten Reaktion auf die IOC-Strafen hatten die staatlichen Sender erklärt, sie wollten die Spiele in Südkorea gar nicht zeigen.

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