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Russischer Präsident setzt umstrittenen Autobahnbau aus

(Keystone-SDA) Moskau – Nach monatelangen Protesten von Opposition und Zivilgesellschaft hat der russische Präsident Dmitri Medwedew den Bau einer umstrittenen Autobahn ausgesetzt.
Es seien “zusätzliche Analysen” nötig, erklärte Medwedew nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen am Donnerstag in Moskau. Zuvor hatte sich überraschend auch die Regierungspartei Einiges Russland gegen die Abholzung eines Waldes zum Autobahnbau ausgesprochen.
Zuletzt hatte die Umweltschutzorganisation Greenpeace am Sonntag eine Demonstration gegen den Bau organisiert. Zu dem Konzert mit dem ehemaligen sowjetischen Dissidenten-Rocker Juri Schewtschuk in Moskau kamen 2000 Menschen, darunter auch zahlreiche Oppositionelle wie der dabei festgenommene Reformer Boris Nemzow.
Mit dem Bau der Autobahn soll der Verkehr zwischen der Hauptstadt Moskau und St. Petersburg, der zweitgrössten Stadt des Landes, entlastet werden. Dafür wollen die Behörden den Chimki-Wald in einem Vorort nördlich von Moskau abholzen. Ein Verband von Anwohnern protestiert seit fast drei Jahren gegen die Pläne der Regierung.

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