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SBB setzt neue Messanlagen zur Räder-Kontrolle ein

(Keystone-SDA) Die SBB wird die Räder der Züge künftig häufiger überprüfen und Flachstellen schneller ausmerzen. Die Züge können so während des laufenden Betriebs kontrolliert und bei den regulären Wartungsarbeiten repariert werden. Als Nebeneffekt wird das Holpern verringert.

Die Räder nutzen sich laufend ab und werden uneben. Die SBB korrigiert die entstandenen Flachstellen regelmässig, damit der Zug ruhig und im gewünschten Tempo fahren kann und das Gleis nicht beschädigt. Heute werden die Räder ungefähr alle 100’000 Kilometer oder alle vier Monate kontrolliert. In Zukunft soll dies alle zwei Wochen geschehen.

Die SBB bestätigte auf Anfrage eine entsprechende Meldung der “NZZ am Sonntag”. Geplant sind ein bis vier Überfahrmessanlagen, die auf dem Schienennetz installiert werden und die Räder mithilfe neuster Technik während des laufenden Betriebs kontrollieren.

“Der grösste Vorteil ist, dass wir so besser planen können und die Zugkompositionen wegen Wartungsarbeiten nicht lange aus dem Verkehr ziehen müssen”, sagte SBB-Mediensprecher Reto Schärli der Nachrichtenagentur sda. Die Abnutzung werde frühzeitig erkannt und könne mit den regelmässigen Wartungsarbeiten erfolgen oder am Wochenende bei wenig Zugverkehr vorgenommen werden.

Verfügbarkeit der Züge wird gesteigert

Die Verfügbarkeit der Züge würde dadurch gesteigert, sagte Schärli. Weniger Holperer und mehr Komfort für die Passagiere seien ein schöner Nebeneffekt der neuen Massnahmen.

Eine erste Überfahrmessanlage haben die SBB schon vor zehn Jahren in Genf in Betrieb genommen. Die neuen Standorte sind noch nicht bekannt. “Wir werden sie dort platzieren, wo am meisten Züge passieren”, sagte Schärli. Ganz bestimmt werde daher eine Messanlage auf der Ost-West-Achse installiert.

Die SBB rechnet mit Kosten von einigen 100’000 Franken pro Messanlage. Das Projekt ist aktuell ausgeschrieben. Ob für die SBB durch die Massnahme im Endeffekt eine Kosteneinsparung herausspringt, konnte Schärli nicht bestätigen. “Aber wenn man gut planen kann, ist das grundsätzlich auch wirtschaftlicher”, sagte er.

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