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Schüler werfen mit toten Beuteltieren – Tierschützer empört

(Keystone-SDA) Wellington – Ein Wurfwettbewerb mit toten Beuteltieren hat eine Schule in Neuseeland in die Schusslinie empörter Tierschützer gebracht. Der Tierschutzverband SPCA protestierte. “Es ist zwar nicht verboten, aber moralisch verwerflich”, meinte deren Sprecher Danny Auger.
Allerdings befanden sich die Tierschützer bei einer Umfrage des Online-Nachrichtenportals stuff.co.nz von Freitag in der Minderheit: 61 Prozent von 4423 Abstimmern meinten, Possum-Schleudern sei ein “harmloses Vergnügen für Kinder vom Land”. 39 Prozent fanden den Wettbewerb dagegen grausam und despektierlich.
Possums gelten in Neuseeland als eine Plage, weil sie Felder kahl fressen und Tuberkulose übertragen. Siedler hatten die Tiere vor mehr als 100 Jahren aus Australien eingeführt, um eine Pelzindustrie aufzubauen. Die Zahl der Tiere geriet schnell ausser Kontrolle.
Der Tierschützer forderte die Schule dennoch auf, solche Wettbewerbe zu stoppen. “Es ist nicht gut, wenn Kinder meinen, es sei okay, tote Tiere durch die Gegend zu schleudern, egal, ob es sich um eine Pest wie Possums handelt oder um Katzen”, meinte Auger.
Die kleine Colyton-Schule rund 160 Kilometer nördlich der Hauptstadt Wellington hatte den Wettbewerb organisiert, um Spenden einzutreiben. Fotos in der örtlichen Zeitung lösten die Entrüstung aus.

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