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Schweiz scheitert im Achtelfinal an Schweden

(Keystone-SDA) Die Schweiz scheidet zum dritten Mal in Folge an einem grossen Turnier in der ersten K.o.-Runde aus. An der WM scheitert sie in St. Petersburg durch das 0:1 an Schweden.

Als es wieder einmal um den ersten Einzug in einen WM-Viertelfinal seit 1954 ging, versagten den Schweizer Akteuren die Nerven. Die krasse Dominanz gegen die zähen Skandinavier hatte ja ohnehin nicht erwartet können. Aber spielerisch war die Leistung alles andere als eine Offenbarung, in Sachen Resultat war sie nach vielversprechenden WM-Auftritten in Russland (Startspiel gegen Brasilien, zweite Halbzeit gegen Serbien) ein Rückschritt. “Es fehlten die Emotionen”, fasste Trainer Vladimir Petkovic passend zusammen.

Das Out nach einer schwachen Leistung, in denen die Schlüsselspieler nie ihr Rendement erreichten, reiht sich in die Enttäuschungen der letzten beiden Turniere ein. An der EM 2016 war die Schweiz im Achtelfinal im Penaltyschiessen an Polen gescheitert, zwei Jahre davor an der WM in der Verlängerung an Argentinien.

Das entscheidende Tor für Schweden erzielte Emil Forsberg nach 66 Minuten. Der Schweizer Innenverteidiger Manuel Akanji lenkte einen Schuss des Mittelfeldspielers von Leipzig unhaltbar ab. Davor war Forsberg mehrfach nicht konsequent angegriffen worden, er nutzte den entstandenen Raum mit etwas Glück aus.

Das Resultat ging am Ende deshalb in Ordnung, weil die Schweiz mit ihrem Ballbesitz lange zu wenig anzufangen wusste und erst nach dem 0:1 aufdrehte – ohne Erfolg. Schweden hatte vor der Pause durch Marcus Berg (28., Parade von Yann Sommer) und Albin Ekdal (41., Volley darüber) sehr gute Chancen vergeben.

Die klar beste Schweizer Möglichkeit hatte Blerim Dzemaili (38.), dazu rettete Forsberg in der 79. nach einem Kopfball von Breel Embolo auf der Torlinie. Der ebenfalls eingewechselte Haris Seferovic sah seinen Kopfball in der Nachspielzeit pariert. In der dieser sah Michael Lang wegen eines Notbremse-Fouls noch die Rote Karte. Der Schlusspunkt des Ersatzes des gesperrten Captains Stephan Lichtsteiner passte irgendwie zum Bild, das die Schweizer in ihrem letzten WM-Auftritt in Russland abgaben.

Telegramm:

Schweden – Schweiz 1:0 (0:0)

St. Petersburg. – 64’042 Zuschauer. – SR Skomina (SLO). – Tor: 66. Forsberg 1:0.

Schweden: Olsen; Lustig (82. Krafth), Lindelöf, Granqvist, Augustinsson; Claesson, Svensson, Ekdal, Forsberg (82. Olsson); Berg (90 Thelin), Toivonen.

Schweiz: Sommer; Lang, Djourou, Akanji, Rodriguez; Behrami, Xhaka; Shaqiri, Dzemaili (73. Seferovic), Zuber (73. Embolo); Drmic.

Bemerkungen: Schweden ohne Larsson, Schweiz ohne Lichtsteiner und Schär (alle gesperrt). 94. Rote Karte gegen Lang wegen einer Notbremse. Verwarnungen: 31. Lustig (Foul/im Viertelfinal gesperrt). 61. Behrami (Foul). 68. Xhaka (Foul).

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