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Schweizer Arbeitnehmer sind überdurchschnittlich wechselfreudig

(Keystone-SDA) Jeder zweite Schweizer Arbeitnehmer hat im letzten Jahr zu einem anderem Unternehmen gewechselt. Die Schweiz liegt damit leicht über dem globalen Durchschnitt, der bei 47 Prozent liegt. Dies geht aus einer Studie des Personaldienstleisters Kelly Services hervor.

Nur neun Länder haben der Studie zufolge einen noch volatileren Arbeitsmarkt als die Schweiz: An erster Stelle liegt Australien, wo 62 Prozent der Befragten im letzten Jahr den Arbeitgeber wechselten. Im Land mit der geringsten Volatilität, Südafrika, wechselten im letzten Jahr nur 21 Prozent den Arbeitsplatz.

Zu den 50 Prozent, die in der Schweiz tatsächlich den Arbeitgeber gewechselt haben, kommen 31 Prozent, die konkret darüber nachgedacht haben. Allgemein sind Schweizer Arbeitnehmer ständig auf der Suche nach einer Verbesserung: 56 Prozent schauen sich um, selbst wenn sie relativ glücklich in ihrem derzeitigen Unternehmen sind.

Als häufigste Gründe nannten die Befragten eine bessere Work-Life-Balance, interessantere und herausforderndere Tätigkeiten sowie die Möglichkeit zu persönlichen Fortschritten. Während Frauen die Work-Life-Balance am häufigsten nannten, waren es bei Männern die interessanteren Tätigkeiten. Männer gaben ausserdem wesentlich häufiger ein besseres Gehalt als Grund an, die Stelle zu wechseln.

Längst nicht alle zufriedener

Ein Stellenwechsel bringt indes nicht immer die erwünschte höhere Zufriedenheit: Nur 46 Prozent derer, die im vergangenen Jahr das Unternehmen gewechselt hatten, fühlten sich glücklich mit dieser Entscheidung. Insgesamt würde nur jeder Vierte seinen aktuellen Arbeitgeber seinen Freunden empfehlen.

Dennoch fühlen sich 57 Prozent der Befragten dem Unternehmen, für das sie arbeiten, verbunden. Allerdings zeigen sich hier deutliche Unterschiede nach Sprachregionen: Die Angestellten in der Westschweiz sind zwar wechselfreudiger als diejenigen in der Deutschschweiz und im Tessin, fühlen sich ihren Arbeitgebern aber häufiger verbunden.

Vorgesetzte und Manager haben der Studie zufolge einen wichtigen Einfluss auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter: 62 Prozent der Befragten stimmten dieser Aussage zu. Nach Verbesserungsmöglichkeiten befragt, nannten die Studienteilnehmer am häufigsten bessere Weiterbildungsmöglichkeiten, klare Ziele und Verantwortlichkeiten sowie eine transparente Kommunikation.

Die Studie von Kelly Services basiert auf der Befragung von rund 120’000 Personen in 31 Ländern. In der Schweiz wurden über 4600 Personen befragt. Die Umfrage wurde zwischen Oktober 2012 und Januar 2013 durchgeführt.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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