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Schweizer Duell in Monte Carlo gründlich geplatzt

(Keystone-SDA) Das erhoffte Schweizer Viertelfinal-Duell am Masters-1000-Turnier in Monte Carlo ist geplatzt, und zwar richtig. Roger Federer wie auch Stan Wawrinka scheiden in den Achtelfinals ohne Satzgewinn aus.

Nachdem sie sich im letzten Jahr am prestigeträchtigen Sandplatzturnier im Fürstentum sogar im Final (Dreisatzsieg von Wawrinka) gegenübergestanden waren, haben sich die beiden Schweizer Asse diesmal unerwartet früh bezwingen lassen. Zunächst unterlag Wawrinka dem Bulgaren Grigor Dimitrov 1:6, 2:6, und gleich danach zog – ebenfalls auf dem Hauptplatz – Roger Federer gegen den Franzosen Gaël Monfils mit 4:6 und 6:7 (5:7) den Kürzeren.

Federer ging im ersten Satz mit einem Break – es sollte sein einziges der ganzen Partie bleiben – in Führung, er liess sich vom rund vier Jahre jüngeren Franzosen jedoch ein- und überholen. Der zweite Durchgang blieb ohne jede Breaks; Federer musste vier, Monfils zwei Breakbälle abwehren. Im Tiebreak führte Federer mit einem Minibreak Vorsprung 5:3, von dort Weg machte aber Monfils die letzten vier Punkte der Partie.

Federer war vor dem Match gegen Monfils trotz einer 8:3-Gesamtbilanz in den Direktbegegnungen gewarnt. Das letzte Aufeinandertreffen hatte der Franzose mit 3:0 Sätzen für sich entschieden, und zwar im ersten Match des Davis-Cup-Finals – wobei sich Federer in jenen Tagen jedoch gerade von einer Verletzung erholen musste.

Der Match zwischen der Nummer 9 (Wawrinka) und der Nummer 11 der Weltrangliste (Dimitrov) war eine unerwartet einseitige Angelegenheit. Ehe er es sich versah, lag der Australian-Open-Sieger und Davis-Cup-Held der vergangenen Saison 0:4 zurück. Am Ende des Satzes fing er sogar noch ein drittes Break ein.

Wawrinka hatte in früheren Jahren die ersten zwei Duelle gegen Dimitrov gewonnen, danach aber behielt der Bulgare sowohl am letztjährigen Rasenturnier in London/Queen’s als auch jetzt in Monte Carlo in jeweils zwei Sätzen die Oberhand.

Der Match passte für Wawrinka zu den Leistungen der letzten Wochen. Nach dem Turniersieg Mitte Februar in Rotterdam kam er dreimal in Folge nicht über die 2. Runde hinaus. Nun ist ihm auch das erste Turnier der Sandsaison höchstens mässig gelungen.

Das klare Ergebnis täuscht darüber hinweg, dass Wawrinka gegen Dimitrov keineswegs chancenlos war. Er vermochte jedoch keine einzige seiner sechs Break-Möglichkeiten zu verwerten. Im zweiten Satz vergab er zwei davon, mit denen er hätte ausgleichen können. Der Bulgare dagegen benötigte für seine fünf Breaks nur neun Chancen. Beim ersten Einsatz gegen den Argentinier Juan Monaco (6:1, 6:4) war Wawrinka seinerseits effizient gewesen.

Insgesamt aber war Wawrinkas Vorstellung bescheiden gegen einen Gegner, der seit seinem Erreichen der Achtelfinals am Australian Open ebenfalls nicht brilliert hat. Seither ist Dimitrov an jedem Turnier spätestens in der 2. Runde ausgeschieden.

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