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Schweizer Exportindustrie hat sich teilweise von Krise erholt

(Keystone-SDA) Der Aussenhandel hat sich im vergangenen Jahr nach dem Einbruch während der Finanz- und Wirtschaftskrise wieder erholt. Vom Rekordniveau der Jahre 2007 und 2008 sind die Exporte und Importe der Schweizer Unternehmen allerdings noch weit entfernt.

Aus der Schweiz wurden im vergangenen Jahr Waren im Wert von 193,3 Mrd. Franken ausgeführt. Damit sind die Exporte im Vergleich zum Jahr 2009 nominal um 7,1 Prozent gewachsen, wie die Eidg. Zollverwaltung (EZV) am Donnerstag bekannt gab.

Der starke Franken hat den Aufschwung der Exportwirtschaft jedoch gebremst. Die Wachstumsrate des Frühlings konnten in der zweiten Jahreshälfte nicht mehr erreicht werden. Aufwärts ging es zwar weiterhin, jedoch waren die Exporteure zu Preiszugeständnissen gezwungen, was sich in tieferen Exportgüterpreisen niederschlug.

Besonders deutlich offenbaren sich die Preiszugeständnisse, wenn die Pharmasparte aus der Statistik hinausgerechnet wird: Laut EZV ist in diesem Fall 2010 das Preisniveau um 3,7 Prozent zurückgegangen. Bei konstanten Preisen hätte das Exportwachstum ohne die Pharmaindustrie 11,2 Prozent betragen, inklusive der Pharmaindustrie 7,4 Prozent.

Ihre Exporte besonders stark steigern konnten jene Branchen, die 2009 die höchsten Einbussen erlitten hatten. So stiegen die Exporte der Uhrenindustrie 2010 um 22 Prozent. Noch lagen die Exporte der Uhrenmacher allerdings rund 4 Prozent unter jenen des Jahres 2008.

Nach einem Minus von über 30 Prozent im 2009 immerhin wieder um 21,4 Prozent gestiegen sind die Exporte der Metallindustrie. Die Maschinenbau- und Elektroindustrie, die im Krisenjahr Exporteinbussen von nicht ganz einem Viertel erlitten hatte, steigerte ihre Ausfuhren um 8 Prozent.

Anteil von Europa sinkend

Mit Ausnahme des für den Aussenhandel unbedeutenden Afrikas ist der Absatz von Schweizer Produkten in allen Weltregionen gestiegen. Dabei haben die asiatischen Länder ihre Importe aus der Schweiz am meisten in die Höhe getrieben, und zwar um 14,8 Prozent.

Gestiegen ist die Nachfrage nach helvetischen Produkten allerdings auch in Europa (+3,6 Prozent), Nordamerika (+10,7 Prozent) und Lateinamerika (+13,7 Prozent). Das Exportvolumen in den wichtigsten Ländermarkt Deutschland, wo beinahe ein Fünftel aller Exporte aus der Schweiz landen, ist um 6,8 Prozent gestiegen.

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