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Schweizer Fernsehen kippt Mister-Wahl aus dem Programm

(Keystone-SDA) Sendeschluss für die schönsten Männer des Landes: Das Schweizer Fernsehen kippt die Mister-Schweiz-Wahl aus dem Programm. Das Zuschauerinteresse war in den letzten Jahren laufend gesunken und erreichte in der diesjährigen Ausgabe einen Tiefpunkt.

Die Mister Schweiz Organisation versuchte in diesem Jahr zwar noch, der Wahlsendung einen Hauch Casting-Show zu verleihen. Doch auch Oben-ohne-Klimmzüge, Heimwerker-Wettstreit und ein Schweiz-Quiz konnten die bröckelnden Marktanteile nicht mehr retten.

Nur noch 26,3 Prozent der Fernsehzuschauer wollten am 2. April dabei zusehen, wie der Frauenfelder Luca Ruch zum schönsten Mann der Schweiz gekürt wurde – für das Schweizer Fernsehen eindeutig zu wenig für eine Samstagabendproduktion.

Wie SRF am Mittwoch mitteilte, wird das Schweizer Fernsehen künftig auf die Ausstrahlung verzichten. Grund sei das stetig sinkende Zuschauerinteresse, wie es beim SRF auf Anfrage hiess. Ausschlag gegeben habe aber auch die Tatsache, dass mittlerweile die nationale Unterstützung für die Sendung fehle.

Auch Tessiner Fernsehen steigt aus

Das Westschweizer Fernsehen TSR hatte sich bereits vor der Ausstrahlung im April dazu entschlossen, aus der Sache auszusteigen. Dort waren die Marktanteile jeweils noch tiefer als in der Deutschschweiz.

Auch im Tessin mangelte es an Zuschauern. RSI verschob die Wahl in diesem Jahr auf den zweiten Kanal und beteiligte sich zudem nicht mehr an der Produktion. Nun will der Sender – wie das Deutschschweizer Pendant – ebenfalls ganz aussteigen, wie es am Mittwoch auf Anfrage der SDA hiess.

Die Wahl des schönsten Schweizers war seit 2005 zur besten Sendezeit im Programm des Schweizer Fernsehens. Der Marktanteil, also der Anteil der Fernsehzuschauer, die sich für die Wahl entschieden, nahm in den letzten Jahren aber deutlich ab.

Im Jahr 2008 betrug der Marktanteil noch 31,4 Prozent, im Jahr darauf bereits nur noch 30,9 Prozent. 2010 erreichte die Sendung noch 27,7 Prozent. In diesem Jahr fiel der Anteil schliesslich auf 26,3 Prozent.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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