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Schweizer Hilfe an die armen Länder ging 2010 zurück

(Keystone-SDA) Die Schweiz hat letztes Jahr für knapp 2,4 Mrd. Franken öffentliche Entwicklungshilfe geleistet, über 100 Mio. Franken weniger als 2009. Der Anteil der Entwicklungshilfe am Bruttonationaleinkommen sank 2010 auf 0,41 Prozent, im Vorjahr lag er bei 0,45 Prozent.

Dies geht aus einer Zusammenstellung der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) über die Entwicklungshilfe von Bund, Kantonen und Gemeinden 2009/2010 hervor.

Während die Hilfeleistungen der DEZA (1,5 Mrd.) sowie anderer Bundesämter 2010 gegenüber dem Vorjahr leicht erhöht wurden oder etwa gleich blieben, gingen die Beiträge des Staatssekretariats für Wirtschaft (seco) um über 140 Mio. auf 248 Mio. Franken zurück – dies in erster Linie wegen geringerer Ausgaben für Entschuldungsmassnahmen.

Seit 2004 schwankt der Anteil der öffentlichen Entwicklungshilfe der Schweiz am BNE (respektive BIP/BSP) um 0,4 Prozent. Eine bereits 2008 beschlossene Aufstockung auf 0,5 Prozent wurde wegen der Wirtschaftskrise und der angespannte Lage des Bundesbudgets zurückgestellt. Erst in der letzten Märzsession gab das Parlament grünes Licht zu einer schrittweisen Erhöhung auf 0,5 Prozent bis im Jahr 2015.

Schweiz im OECD-Mittelfeld

Im Vergleich mit den 23 Ländern des OECD-Entwicklungsausschusses bleibt die Schweiz 2010 punkto BNE-Anteil der Entwicklungshilfe gemäss DEZA-Angaben auf Platz 12. Sie liegt hinter Frankreich, aber vor Deutschland, Österreich und Italien.

Das UNO-Ziel eines 0,7 Prozent-Anteils übertreffen nur die Niederlande, Luxemburg, Dänemark, Schweden und Norwegen mit Anteilen von 0,8 bis 1,1 Prozent. Die durchschnittliche Leistung der Länder (Durchschnitt der Prozentsätze) liegt bei 0,49 Prozent.

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